Bevor die Versicherungen zahlen, muss oft ein Berg von Papierkram erledigt werden. Denen, die alles verloren haben und vor dem Nichts stehen, will Ralf Hellenbrandt beratend zur Seite stehen. Er ist Gerichtsgutachter im Bauwesen, Mediator in Zivil- und Handelsangelegenheiten, Schlichter im Bauwesen und Gerichtsexperte am Gerichtshof in Eupen.
Es könne durchaus sein, dass Betroffene bei der Abrechnung mit der Versicherung das Gefühl haben, die Summe sei zu gering. In einigen Fällen kann es auch passieren, dass bei der Schadensaufnahme Dinge übersehen werden. Hier möchte Ralf Hellenbrandt intervenieren. Er bietet seine Expertise an und kontrolliert die Abrechnungen, nimmt Kontakt mit den jeweiligen Versicherern auf und klärt Unstimmigkeiten. Einige Versicherte können - je nach Vertragsausgestaltung - die Kosten für seine Expertise auch zurückvergütet bekommen.
Ein Experte, wie Ralf Hellenbrandt es ist, kann aber auch schon im Vorweg aktiv werden: Damit der Schadensfall möglichst zügig bearbeitet wird, ist es wichtig, vollständige Unterlagen einzureichen. Als Fachmann kennt er sich mit dem Ausfüllen von Schadensfeststellungen bestens aus und weiß, worauf es ankommt.
Die Bearbeitung durch die Versicherungen könnte für die Betroffenen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zur Geduldsprobe werden - denn: "Wir haben eine Minderheit an deutschsprachigen Experten, die für die Versicherung arbeiten", so Hellenbrandt. "Also wird das eine langwierige Sache."
Je mehr Fotos man vom früheren Zustand des Hauses oder der Wohnung - und des versicherten Mobiliars - hat, desto besser. "Wenn jetzt zum Beispiel ein Haus - ich spreche jetzt ganz krass - komplett weggeschwommen ist, wie soll man da den Inhalt beziffern? Das ist ja quasi unmöglich. Und je mehr Fotos man hat, umso besser kann man natürlich auch den reellen Schaden einschätzen."
Wer eine Versicherung auf Neuwert abgeschlossen hat, könne sich glücklich schätzen. In diesem Fall werde mehr Geld von der Versicherung gezahlt als bei einem Vertrag auf angenommenen Wert. "Das ist ein himmelweiter Unterschied", sagt Hellenbrandt. "Wenn Sie jetzt zum Beispiel ein Haus haben, das Sie gekauft und renoviert haben, dann ist das ein altes Haus und es wird nach dem bestehenden aktuellen Marktwert eingeschätzt. Wenn Sie aber dieses Haus auf Neuwert versichert haben, dann wird die Fläche - das gesamte Gebäude in sich - eingeschätzt." Und er fügt hinzu: "Der aktuelle Neuwert liegt generell sehr oft wesentlich höher als der angenommene Wert."
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