Im Eismuseum geht es nicht um Vanille- und Erdbeereis, sondern um grobe Klötze - bis zu 1.500 Kilogramm schwere Brocken. Die sind an sich langweilig. Aber ein Mann kann etwas interessantes daraus machen. "Der ehemalige Eigentümer hat mir beigebracht, wie man Eisskulpturen herstellt. Dafür gibt es keine spezielle Ausbildung", erklärt Sander Hurkens, Geschäftsführer des Eismuseums in Schimmert.
Draußen 25 Grad, drinnen -10 Grad - kaum auszuhalten. Da ist man froh, dass die Ausstellung nicht zu groß ist. Aber die Figuren beeindrucken. "Meistens fange ich mit einem großen Eisblock an. Dann starte ich mit einer Kettensäge. Anschließend nutze ich große und kleine Meißel. Dann kann man noch mit einer Fräse oder einem Bügeleisen abrunden", sagt Sander Hurkens.
Die Idee ist aus der Not geboren. Das Unternehmen liefert Eisstatuen für Events in die Niederlande und Belgien. Doch mit Corona war Schluss mit Events. Es blieb die Wahl zwischen "dicht machen" oder "einladen": "Normalerweise machen wir das für Betriebsveranstaltungen und Feste, auch für den Horeca-Sektor. Aber das konnten wir jetzt ein Jahr lang nicht machen. Da muss man sich etwas einfallen lassen. Wenn wir nicht zu den Menschen gehen können, dann versuchen wir, sie zu uns zu bringen", so Sander Hurkens.
Aber auch an der Bar ist es nicht wirklich gemütlich. Das Eismuseum lädt nicht zum Verweilen ein. Wer will, kann sich aber Zeit lassen - auf eigene Gefahr. Erstaunlich: Eis ist nicht gleich Eis. Durchsichtiges Eis ist laut Sander Hurkens schwieriger herzustellen: "Das durchsichtige Eis muss beim Einfrieren in Bewegung bleiben und gefiltert werden. Für das weiße Eis ist das nicht nötig. Also kann man mit verschiedenen Eisarten spielen."
Fest steht. Bloß nicht am Eis lecken. Wer will schon mit der Zunge kleben bleiben? Dann lieber eine kleine Rutschpartie im ersten und einzigen Eismuseum der Niederlande.
Nützliche Informationen
icecarving.nl/ijsmuseum
De Steeg 30
6333 AP Schimmert
Nederland
info@icecarving.nl
+31 (0)45 524 34 01
Manuel Zimmermann