Seit Montagmorgen ist das Computersystem der Stadt Lüttich durch einen Angriff von Hackern lahmgelegt. Zuerst hatten Medien berichtet, dass die Hacker ein Lösegeld von 30 Millionen Euro gefordert hätten. Bürgermeister Willy Demeyer hat aber verkündet, man habe von einer Lösegeldforderung nichts gehört. Die Information, wonach eine Summe von 30 Millionen Euro gefordert worden wäre, bestätigte er daher nicht. Er schloss jedoch nicht aus, dass der Angriff mit dem Ziel durchgeführt wurde, die Daten der Stadt Lüttich zu stehlen und zu "monetarisieren".
Die administrative Versorgung der Bürger bleibt vorerst stark gestört. Es können keine Dokumente geliefert werden. Mehrere Gemeinden in der Region stellen der Stadt Lüttich städtisches Personal zur Verfügung, um sie bei der Bewältigung des Computerangriffs zu unterstützen. Denn nicht weniger als 1.800 Computer der Stadt müssen neu konfiguriert werden.
Laut Demeyer habe man von Anfang an versucht, so viele Daten wie möglich zu sichern, damit die Dienstleistungen für die Öffentlichkeit wieder anlaufen können. Aber wie groß der entstandene Schaden ist und welches Ausmaß der Hackerangriff nach sich zieht, kann man noch gar nicht sagen.
Ein Ergebnis ist, dass der wallonische Minister für lokale Behörden, Christophe Collignon, ein Monitoring-System für die kommunale IT-Infrastruktur angekündigt hat. Dadurch sollen die Städte und Gemeinden gegen diese Art von Eindringlingen unterstützt werden. Dazu hat er einen zusätzlichen Finanzrahmen von 20 Millionen Euro vorgesehen, um die IT-Infrastruktur der Städte und Gemeinden zu verbessern, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit.
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