Der Trend stimmt: Zurzeit sinken alle wichtigen Corona-Parameter. Die Infektionslage im Land entspannt sich. PCR-Tests, die eine mögliche Corona-Infektion nachweisen, bleiben aber weiterhin gefragt. Nicht nur für Erkrankte, Menschen mit Symptomen oder Kontaktpersonen. Dazu der Allgemeinmediziner Dr. Marc Franckh: "Wenn jemand ins Ausland reisen möchte, dann muss er in den meisten Fällen sich auch testen lassen. Das hängt natürlich von den verschiedenen Ländern ab und von den Fluggesellschaften auch. Aber in vielen Situation müssen die Patienten sich dann testen lassen."
Information und Planung seien das A und O. Wo reise ich hin? Wie sind die dortigen Bestimmungen? Welches Dokument wird in welcher Form von mir erwartet? Hinzu kommt, dass der Test in der Regel nicht älter als 72 Stunden sein darf. Es braucht also Vorbereitung, so Dr. Marc Franckh: "Wenn man jetzt am Flughafen ankommt, und man hat nur eine SMS, die sagt, dass der Test negativ ist - oft genügt das nicht. Die wollen was Schriftliches. Oft verlangt man dann auch ein Dokument, das auf Englisch ist, wo auch ein Stempel drauf ist, und so weiter. Man muss schon sicher sein, dass man das im Voraus organisiert hat mit seinem Hausarzt."
Dr. Marc Franckh erklärt, dass der Verreisende gemeinsam mit seinem Hausarzt besprechen solle, wann und wie er den Test braucht. Mit einzuplanen sind da auch die finanziellen Kosten: "Die Tests für Reisende kosten ungefähr 50 Euro. Manchmal gibt es auch Labors, die mehr verlangen, die dann etwas schneller arbeiten. Oder in den Flughäfen, die dann Tests anbieten, die dann teurer sind. Aber oft verlangen die Labors um die 50 Euro für den PCR-Test."
Bereits jetzt scheint der ein oder andere die Kosten umgehen zu wollen - indem Symptome erfunden werden. So berichtete es die Inlandspresse. Auch bei Dr. Marc Franckh sorgt das für Unverständnis: "Das ist die falsche Taktik. Ich bin gar nicht so sicher, dass so viele das auch probieren, die Kosten zu umgehen." Ehrlichkeit trage zur Planungssicherheit bei. Und die ist besonders wichtig - vor allem da Hausärzte bereits jetzt alle Hände voll zu tun haben: "Das ist ab und zu schwierig. Weil ab und zu gibt es schon Resultate, die mit Verspätungen von den Labors zu uns kommen. Manchmal ist es ziemlich knapp, aber im Moment ist es noch machbar. Wenn wir jetzt in den Monaten Juli und August das weiter machen müssten, dann wäre das glaube ich nicht machbar. Ich hoffe, dass sich dann die Regeln für Juli, August ändern werden, dass auch viele dann geimpft sind und dass man dann mit dem Corona-Pass gemütlicher reisen kann."
Ein gemütliches Verreisen sei jedem gegönnt - am Besten ohne böse Überraschung. Dr. Marc Franckh rät, sich so früh wie möglich um die nötigen Dokumente zu kümmern. Wer weiß, vielleicht steigert das auch bei dem ein oder anderen die Vorfreude auf den anstehenden Urlaub.
Andreas Lejeune