"In unserem Lager stehen mittlerweile 336 Kartons mit Textilien und Schulmaterial", erklärt Christiane Sarlette, die Präsidentin der Rot-Kreuz-Sektion Eupen-Lontzen. Und die müssen alle vom Eupener Schilsweg in die Neustraße verfrachtet werden. "Es ist eine Herausforderung. Aber glücklicherweise haben wir viele Helfer, die sich bereit erklärt haben, beim Umzug zu helfen." 18 Freiwillige sind am Samstagmorgen zur Unterstützung da.
Und auch nach dem Umzug des Lagers fällt Arbeit an. Denn in den alten Geschäftsräumen steht noch jede Menge Ware: neben Textilien auch Bücher, Spielsachen, Porzellan und vieles mehr. Alles Sachspenden, die sich angehäuft haben. Weil das alte Haus im Schilsweg verkauft wurde, braucht die Schatztruhe jetzt eine neue Bleibe.
In der Oberstadt hat das Rote Kreuz einen neuen Standort mit rund 300 Quadratmetern Fläche gefunden. "Wir haben etwas weniger Platz, aber es bietet mehr Komfort. Die Räumlichkeiten sind schöner, moderner. Wir haben eine kleine Küche für den Aufenthalt. Wir machen einen großen Schritt in Richtung Annehmlichkeiten", so Sarlette.
Es wird ein Neustart nach schwierigen Monaten, denn die Corona-Pandemie hat auch die Arbeit des Roten Kreuzes eingeschränkt. Eine Zeit lang musste der Laden geschlossen bleiben. Und seit der Wiedereröffnung dürfen sich nur zwei Kunden gleichzeitig dort aufhalten - für maximal 20 Minuten. "Die Leute wollten nicht stundenlang auf der Straße stehen, deshalb hatten wir weniger Zulauf."
"Aber ich bin überzeugt, dass die Folgen der Corona Pandemie uns mehr Kunden bringen werden. Es wird mehr Armut geben. Das sehen wir schon bei der Lebensmittelhilfe. Da haben wir zehn bis 15 Prozent Steigerung."
Einen Monat nehmen sich die Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes Zeit für den Umzug. So lange bleibt das alte Geschäft am Schilsweg noch geöffnet. Dort gibt es 50 Prozent Nachlass auf das gesamte Sortiment, damit der Umzug etwas leichter wird. Wenn alles klappt, soll das Geschäft in der Neustraße Anfang Juli eröffnet werden.
Michaela Brück