Die "Ykons" stehen auf der Bühne, ihnen gegenüber glückliche Konzertbesucher. Lange hatten Zuschauer und Musiker diesem Moment entgegengefiebert. So änderten auch die Masken oder der fest zugeteilte Platz nichts an der ausgelassenen Stimmung.
Alles stand still, es brauchte neue Lösungsansätze, berichtet Renaud Godart, der Sänger der Ykons. Gemeinsam mit Charles Gardier, MR-Abgeordneter im wallonischen Parlament sowie Organisator der Francofolies, habe man die Idee gehabt, ein Testkonzert zu organisieren. Nach zweieinhalb Monaten der Planung nun die Freude, dass alles geklappt hat.
Auch Gardier zeigt sich zufrieden. Das Ganze sei ein politischer Kampf, sagt er. Und mit der Testveranstaltung habe man einen ersten Schritt gemacht. Jetzt bleibe genau zu beobachten, welche Ergebnisse das Testkonzert liefert. Schließlich solle nicht alles umsonst gewesen sein.
Diesem Urteil schließt sich auch die Pianistin Eliane Reyes an. Viele Opfer, viel Aufwand und Mut habe die Organisation gefordert. Doch schließlich wolle man Dinge bewegen und zeigen, dass es auf einem Konzert weniger gefährlich sei, als in einer vollen Metro.
Charles Gardier hofft auf echte Perspektiven für den Kultursektor. Die aktuellen Auflagen mit 50 Personen im Freien gingen an der Realität der Künstler vorbei. Schließlich dürfe man nicht vergessen, dass auch Techniker, Autorenrechte oder Catering bezahlt werden müssten.
440 Personen waren Teil der Testveranstaltung. Allerdings durften nur 220 das Konzert auch besuchen. Die andere Hälfte dient zur Ausarbeitung einer Studie. Dazu werden zwei Teilnehmergruppen miteinander verglichen. Schließlich wollen die Organisatoren wissen, ob man sich auf einer kulturellen Veranstaltung eher ansteckt, wie Damien Bertrand, von DNAnalytics erklärt.
Die Ergebnisse werden bereits jetzt sehnlichst erwartet. Der Kultursektor erhofft sich dadurch die ein oder andere Anpassung des aktuellen Protokolls - und damit auch einen weiteren Schritt hin zu einem normalen Kulturbetrieb.
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