Konkret sieht der Vorschlag so aus: Lichtenbusch behält einen Kindergarten am aktuellen Standort, der saniert werden müsste. Das soll den sozialen Anker im Dorf sichern. Die Primarschule fusioniert mit der Schule Eynatten, wo ein neues Schulgebäude entstehen könnte - mit bis zu 3.000 Quadratmetern Nutzfläche.
"Das Positive beim Erhalt des Kindergartens ist eben, dass Eltern mit ihren zweieinhalb- oder dreijährigen Kindern trotzdem hier in Lichtenbusch zum Kindergarten kommen können, sich kennenlernen. Dann ist vermutlich die emotionale Bindung entstanden und die Leute werden ihre Gemeinsamkeit hier in Lichtenbusch weiterleben", erklärt Erwin Güsting die Idee hinter dem Kompromissvorschlag.
Die Mehrheitsfraktionen im Rat sehen das anders. Bürgermeister Jérôme Franssen erklärte im Rat, seine bleibenden Kontakte habe er erst in der Grundschule geknüpft und nicht im Kindergarten.
Die Schule in Lichtenbusch platzt aus allen Nähten. Sie braucht dringend mehr Raum. Aber mittelfristig werde auch in Eynatten mehr Platz benötigt, weil hier immer mehr neue Wohnungen entstehen. Dann lieber gleich eine neue große Schule bauen als zwei kleinere. Das sei günstiger und auch ökologisch nachhaltiger, so "Mit uns". Denn eine neue Schule in Eynatten könnte dort hinkommen, wo jetzt noch ein alter Schulbau steht, der nur noch für die außerschulische Betreuung genutzt wird. Frederik Wertz meinte, dadurch werde weniger Fläche versiegelt als wenn man zwei Schulen baue. Da sei seine Fraktion „grüner als die Grünen“.
Eynatten biete sich als Schulstandort gerade zu an. Auch weil die Sporthalle gleich nebenan liegt, das Dorfzentrum verkehrstechnisch gut angebunden ist und in Eynatten im Gegensatz zu Lichtenbusch leistungsstarke Internetverbindungen möglich sind.
Große Schulen bringen große Vorteile, findet "Mit uns" und verweist auf die Schulfusion die in der Altgemeinde Raeren. Von einem großen Schulbau profitiere vor allem die Pädagogik. In großen Lehrerkollegien sei der Austausch vielfältiger und es gebe mehr Raum für individuelle Schülerförderung und Inklusion.
Dem widerspricht die neue Schulschöffin Naomi Renardy von der CSL. Sie sagt: Es komme vor allem auf gute, engagierte Lehrer an, die gute Lehrkonzepte verfolgten. Beides sei in Lichtenbusch gegeben und das sorge schon für guten Unterricht.
Die Mehrheit will weiterhin eine neue Schule in Lichtenbusch bauen. Sie muss dazu aber immer noch ein geeignetes Grundstück finden. Sie selbst sagt, es gebe mehrere Optionen, die sie nun verfolge. Aber konkret benannt hat sie noch keine. Ein geeignetes Grundstück ist also immer noch nicht gefunden.
Aber auch das Konzept von "Mit uns" wäre noch nicht ausgereift. Denn eine Schulfusion würde bedeuten, dass viele Kinder zusätzlich nach Eynatten gebracht werden müssten. Da braucht es schon einen eigenen Schülertransport, damit vor der Schule kein Verkehrschaos entsteht. Denn der Parkplatz der Schule ist zu Stoßzeiten schon jetzt recht voll.
Olivier Krickel
Und täglich grüsst das Murmeltier
Oh wie schön.