In Clervaux scheint die Sonne. Die Temperaturen sind angenehm warm, die Knospen sprießen. Und auch das Herz des ein oder anderen Restaurateurs wird in den letzten Wochen aufgegangen sein. Denn seit gut drei Wochen sind die Terrassen von Bars und Restaurants wieder offen. Die Tische sind bereits gedeckt, erste Kunden trudeln langsam ein.
Nabil Chaabt betreibt gleich mehrere Terrassen im Touristenort Clervaux und hat einen guten Überblick über die letzten Wochen. Es sei bereits tagsüber viel los und so beginnen die Leute bereits ab mittags, auf den Terrassen Platz zu nehmen.
Um 18 Uhr bereits ist aber wieder Schluss. "Recht früh", könnte man sagen. In Belgien werden die Terrassen ab dem 8. Mai bis 22 Uhr offen bleiben dürfen. Dafür läuft die Terrassenöffnung in Luxemburg bereits seit einiger Zeit - und das nach einem langen Lockdown. Nabil Chaabt würde sich natürlich wünschen, dass er über 18 Uhr hinaus Gäste empfangen dürfte. Gleichzeitig erinnert er aber daran, dass vor wenigen Wochen noch alles geschlossen gewesen sei.
Die Kunden, die bereits den Weg auf die Terrassen gefunden haben, freuen sich und nutzen die Möglichkeit voll aus. Die Aussicht auf Getränk oder Speise auf der Terrasse zieht an. Schließlich hatte man genau darauf für Monate verzichten müssen. Und so ist der Ruf der luxemburgischen Lockerungen auch über die Grenzen des kleinen Landes hinaus zu hören. In Belgien ist der Horeca-Sektor noch geschlossen, Anreiz für den ein oder anderen, die Landesgrenzen zu überqueren.
Auch Nabil Chaabt weiß um die internationale Klientel, die in Clerveaux verkehrt. Zwar würden viele Luxemburger von dem Angebot Gebrauch machen, Besucher aus den anliegenden Grenzländern seien allerdings keine Ausnahme. Manche Kunden müssen noch ab und zu an die bestehenden Regeln - sprich maximal zwei Personen pro Tisch, Abstand, Maske - erinnert werden.
In etwas mehr als einer Woche wird es in Belgien soweit sein: vier Personen pro Tisch - und das bis 22 Uhr. Im Vergleich zur luxemburgischen Handhabe ein großzügiger Spielraum. Neben dem Grund zur Vorfreude bleibt also nur zu hoffen, dass dann auch das Wetter mitspielen wird.
Andreas Lejeune