Ein Dutzend große und kleine Naturschützer legen in der Raerener Stesterstraße einen Krötenzaun an. Dass der Straßenverkehr jährlich große Verluste bei den Amphibien fordert, war Initiatorin Christiane Ponßen-von Wolff schon vor 15 Jahren ein Dorn im Auge. Die Umweltschützerin nahm Kontakt zur Gemeinde auf und ließ nicht locker. Irgendwann wurde ihre Beharrlichkeit belohnt. Letztes Jahr stellte die Gemeinde einen Gewebezaun zur Verfügung.
Das Einrichten von temporären Froschzäunen und Fangkübeln ist eine hilfreiche Schutzmaßnahme. Das geht aber noch besser, haben sich die Umweltschützer gedacht - und sind einfach am Ball geblieben. "E-Mails, E-Mails, Emails. Anrufe, Anrufe, Anrufe. Und dann haben wir es tatsächlich erreicht, dass drei Krötentunnel bewilligt wurden."
7.500 Euro kostet so ein Krötentunnel. Eine Menge Kröten für die Kröten. Aber die Tiere stehen unter Artenschutz, erklärt die Umweltschöffin Christine Kirschfink. Man muss sie sogar schützen. Und jetzt habe sich die Gelegenheit dazu geboten. "Dieses Jahr wurde die Stesterstraße neu gemacht. Da bot sich das an, auch Krötentunnel zu verlegen. Das hat die Gemeinde dann relativ kurzfristig realisiert."
Praktischer Naturschutz. Doch mit den Tunneln und Krötenzäunen ist es nicht getan. Die Naturschützer müssen fleißig weiter helfen, erklärt Christiane Ponßen-von Wolff. "Jeden Abend wird der Zaun abgegangen. Die Eimer werden auch geprüft. Und jeden Morgen muss man nachschauen, wie viele Amphibien in den Eimern gelandet sind, um sie dann auf die andere Seite zu tragen. Das machen wir ganzjährig."
Knapp 500 Meter Schutzzaun haben die Anwohner und Helfer beidseitig auf der Stestertstraße errichtet, damit die Straße für Amphibien keine Todesfalle ist. Bei so viel Engagement kann auch die Umweltschöffin nur zufrieden sein. "Auf jeden Fall. Und als Gemeinde sind wir natürlich auch sehr dankbar, dass es dieses Engagement der Anwohner hier gibt."
Manuel Zimmermann
Tolle Arbeit! Ich finde es so toll, wenn Menschen etwas für so kleine hilflose Tiere tun, die sonst verloren wären. Vielen Dank an die engagierten Menschen und die Gemeinde!@
Schade dass sich diesbezüglich in Eupen nichts tut, obwohl die Problematik den verantwortlichen Stellen bekannt sein dürfte: auf Gemehret, Hochstrasse und Zur Nohn findet jedes mal zur Zeit der Krötenwanderung ein Massaker statt.
Und bei den Geschwindigkeiten, mit denen die meisten Autofahrer dort unterwegs sind, fällt es nur den aufmerksamen Beobachtern überhaupt auf...