Das Angebot der Dreiland-Jugendhilfe richtet sich in erster Linie an Jungs. "Dazu haben wir noch ein Geschwisterhaus, wo fünf Geschwisterkinder untergebracht sind. Und dann gibt es noch einige Projektstellen, wo Kinder in Familien betreut werden", so Benjamin Stühl. "Ganz oft ist es der Fall, dass die Väter weg sind und die Mütter mit den Kindern alleine sind. Die Jungs brauchen in der Betreuung ein adäquates Vaterbild."
Bei der Jugend-Betreuung ist der persönliche Kontakt unentbehrlich. Während Corona läuft so viel wie möglich virtuell ab. "Aber der persönliche Kontakt muss gegeben sein. Das machen wir aktuell mal draußen, mit Maske, mit offenem Fenster. Da suchen wir gerade kreative Lösungen."
Zwei Drittel der betreuten Jugendlichen kommen aus Deutschland, ein Drittel aus Ostbelgien. Der Bedarf sei groß. Deswegen ist die Dreiland-Jugendhilfe aktuell auch auf der Suche nach neuen Mitarbeitern: "Wir arbeiten mit Sozialarbeiten und Erziehern zusammen, gerne auch mit Zusatzqualifikationen. Wir bilden auch aus und beteiligen uns an Weiterbildungen", erklärt Stühl.
Allerdings sei die Arbeit auch eine Herausforderung, da Jugendliche oft ihre Grenzen austesten wollen. "Mit Jungs arbeiten, ist konfrontatives Arbeiten. Da muss man relativ viel aushalten und viel Geduld haben", so Stühl. "Es gibt Jugendliche, die bleiben eine kurze Zeit bei uns. Es gibt Jugendliche, die bleiben ein paar Jahre bei uns. Und es gibt Jugendliche, die bleiben tatsächlich bis 18 und werden dann vielleicht noch in der eigenen Wohnung betreut."
Gerade wegen Corona wird der Bedarf vermutlich auch in naher Zukunft noch steigen. Stühl glaubt, dass sich das Ausmaß der Pandemie erst noch zeigen wird. "Ich denke, die Dunkelziffer von Familien, die aktuell überfordert sind, ist hoch."
Für die Jugendlichen sei besonders die Schule eine wichtige Struktur, auch für die Jugendlichen, die schon in der Betreuung leben. "Und wenn es nur zwei oder drei Stunden am Tag sind: Schule und aus der Einrichtung rauskommen, sind wichtig für uns."
Raffaela Schaus
Das ist ein Chef der voran geht, den vielleicht nicht jeder versteht aber der sich für die Junx die er betreut und seine Mitarbeiter einsetzt. Und darüber hinaus. Sein Konzept stimmt! Danke mehr davon...
Es ist gerade in diesen Zeiten wichtig, dass es Menschen gibt, die wissen was sie tun und dazu stehen. Fürs Hier und Jetzt und für die Zukunft....
So kann Jugendhilfe gehen.
Eine super Einrichtung und ein genialer Chef. Gerade die kleinen Gruppen und die Aufteilung sowie Ausstattung der Häuser sorgen für eine familiäre Atmosphäre und geben sowohl den Jugendlichen als auch den Betreuer/innen die Chance intensiv miteinander zu arbeiten und zu wachsen.