Ab dem 1. April sollten die Corona-Maßnahmen eigentlich schrittweise gelockert werden. Doch stattdessen wurden die Stellschrauben jetzt wieder angezogen. Schon letzten Freitag war beschlossen worden, die Blasengröße bei Jugend- und Freizeitcamps auf zehn Kinder zu reduzieren.
Die Organisatoren des Osterlagers stellte das vor große Probleme, wie Anne Brüll, die Geschäftsführerin des Eupener Sportbunds, erklärt: "Als wir die Einschreibungen lanciert hatten, rechneten wir mit Blasen von bis zu 25 Kindern. Wir hatten einen Riesen-Zulauf, der uns auch sehr gefreut hat. Innerhalb kürzester Zeit sind 160 Kinder eingeschrieben worden. Das Problem, das jetzt besteht oder bestand, war, diese 160 Kinder auf Infrastrukturen zu verteilen. Dies konnten wir dann nicht gewährleisten."
Die Alternative wäre gewesen, einige Kinder wieder auszuladen, "aber wem sagt man dann ab? Wer hat jetzt das Recht teilzunehmen und wer nicht? Das wollten wir eigentlich nicht entscheiden", so Brüll. Und so blieb leider nur noch die Absage.
Ausschlaggebend dafür war aber nicht nur der Mangel an Räumlichkeiten und Übungsleitern. "Dazu kommt auch noch, dass wir durch den erhöhten Bedarf an Infrastrukturen die nötigen Hygienemaßnahmen nicht gewährleisten konnten", erklärt Brüll. "Jede Infrastruktur muss täglich geputzt werden. Gewisse Infrastrukturen werden nach Ende eines Sportlagers auch von anderen Vereinen genutzt. Da war es einfach nicht möglich, diese Hygiene zu gewährleisten."
Ein weiterer Grund für die Absage waren letztlich auch die Kosten. "Aus diesem erhöhten Bedarf an Übungsleitern und Infrastrukturen waren die Kosten für uns dermaßen gestiegen. Wir wollten die Kosten auch nicht umlegen auf die Teilnehmer. In Absprache mit der Gemeinde Raeren, mit denen wir bereits in der Anfangsphase den Austausch gesucht hatten, haben wir zusammen die Entscheidung getroffen, unter diesen Umständen das Osterlager nicht zu organisieren", so Anne Brüll.
Die Entscheidung ist den Verantwortlichen nicht leicht gefallen - zumal schon das letzte Osterlager coronabedingt flachfallen musste. "Vor diesem Hintergrund fällt es uns auch wirklich schwer", bedauert die Geschäftsführerin des Eupener Sportbunds. "Uns ist erstens bewusst, wie wichtig Bewegung und Sport sind, um das Immunsystem zu stärken und zu schützen, gerade in Zeiten einer Pandemie. Zweitens ist es wichtig, dass die Kinder wieder in Bewegung kommen, dass ihnen wieder eine Perspektive aufgezeigt wird. Von daher ist es uns wirklich nicht leicht gefallen, die Entscheidung zu treffen. Die Kinder, die leider auf dieses Osterlager verzichten müssen, tun uns wahnsinnig leid."
Die Enttäuschung wiegt schwer, den Kopf in den Sand stecken, will der Eupener Sportbund aber nicht und jetzt alle Energie in die Organisation des Sommerlagers stecken.
Melanie Ganser
Das ist natürlich traurig: Kinder können sich nur bewegen, wenn sie von Betreuern dazu angeletet werden. Ohne Lager sind sie alle gelähmt.
Mal im Ernst: Es soll noch Menschen geben, die ein eigenes Gehirn haben und sich selbst beschäftigen (können). Im Lgaer mit vielen anderen, ohne Lager eben alleine oder mit den Geschwistern. Plus courage, mes amis.