Auf der ersten Etage der Autonomen Hochschule läuft der Erste-Hilfe-Unterricht mit Dozentin Sandra Klinges, Reanimation steht auf dem Plan. Vier Schüler sitzen im Klassenraum, der Rest der Etage ist wie leer gefegt. Gleiches Bild auf den anderen Etagen. Nur wenige Schüler sind in der Schule. Es gilt Code Rot und das bedeutet, dass nur zehn Prozent der Schüler anwesend sein dürfen.
Für Sandra Klinges und die restlichen Dozenten heißt das, dass sie bei der Planung des Schultags erfinderisch werden mussten, damit alle Schüler und Studenten weiterhin Zugang zur Bildung erhalten - zu Hause, aber auch in der Hochschule. "Wir haben ja insgesamt drei verschiedene Abteilungen, da muss man ja schauen, dass die sich nicht knubbeln. So haben wir verschiedene Eingänge und Ausgänge. Zu Beginn hatten wir auch verschiedene Zeiten, was wir danach aber wieder beiseite legen konnten."
Und dennoch sind die Flure zurzeit ziemlich leer und auch in den Klassenräumen sitzen nur vereinzelt Schüler. Knapp 90 Prozent der Zeit verbringen die Studenten im Home-Office, machen Hausaufgaben oder der Unterricht findet einfach per Videoschalte statt.
Dozentin Lisa Göbbels leitet ihren Unterricht an dem Tag aus dem Home-Office. "Pädagogik der Gegenwart" lautet der Titel dieses Unterrichts für das zweite Jahr Lehramt Primarschule. Sie sitzt in ihren eigenen vier Wänden vor dem Bildschirm, genauso wie ihre Studenten.
Ein Zustand, an den sich die Dozenten und Studenten mittlerweile gewöhnt haben, auch wenn die Videoschalte nicht gleichzusetzen ist mit dem Klassenzimmer, findet Lisa Göbbels. "Es ist auf jeden Fall ein ganz anderes Gefühl - einfach auch, weil man sitzt, anstatt zu stehen. Man hat nicht diesen direkten Kontakt zu den Studenten und man kann nicht gleich auf die Antworten eingehen. Die Beziehung kann man nicht aufbauen und das fehlt einem schon."
Der Onlineunterricht ist eben kein 100-prozentiger Ersatz für den eigentlichen Unterricht. Dazu kommen Technikprobleme. Mal funktioniert der Laptop nicht, das Mikro ist kaputt oder die Internetleitung versagt. Man kann also nur hoffen, dass Studenten und Dozenten bald wieder die gesamte Woche in die Schule zurückkehren können, damit es wieder zu 100 Prozent um Bildung geht und nicht mehr um funktionstüchtige Technik.
Studieninfotag am 24. März
Die AHS lädt 2021 zu einem Studieninfotag der besonderen Art ein. In diesem Jahr findet die Infoveranstaltung am 24. März online statt. Interessierte haben dann die Möglichkeit, die Studiengänge der Autonomen Hochschule kennenzulernen. "Es wird Informationsrunden geben. Es wird die Möglichkeit geben, live Fragen zu stellen. Es wird die Möglichkeit geben, auch im Chat Fragen zu stellen", erklärt Dozentin Céline Ernst.
"Alle drei Bereiche werden vorgestellt und vieles, was an diesem Tag gezeigt wird, wird danach noch auf der Webseite zur Verfügung stehen. Es gibt auch Ausschnitte aus verschiedenen Unterrichten, die live gezeigt werden oder eben auch im Nachhinein noch zum Reinclicken. Also Informationsrunden, Fragerunden, Vorstellungsrunden - das, was wir sonst immer in Präsenz am Studieninformationstag in der AHS organisiert haben, wird jetzt alles online stattfinden."
Robin Emonts