Das Eis am Valentinswochenende zu brechen, bedeutet Glück. Hier geht es aber darum, in ein Grad kaltes Wasser einzutauchen. Paradoxerweise wärmt der eiskalte Morgen den Kaltwasser-Schwimmern das Herz. "Es ist das Paradies, das, was wir suchen. Sobald sich die Gelegenheit ergibt, kommen wir hierher", sagt Alain Marion.
"Wir können nicht nach Sibirien reisen. Wenn der Bütgenbacher See vereist ist, nutzen wir die Gelegenheit. In einem natürlichen Umfeld schwimmen, anstatt im Schwimmbecken, ist etwas ganz Anderes", so Marion. "Es ist Glück, das pure Glück der Eiseskälte", findet auch José Frank.
Anne-Cécile Petit erklärt, was für die den Reiz ausmacht: "Man geht extrem an seine Grenzen und verlässt die Komfortzone im Alltag. Ich denke, dadurch lebt man im Hier und Jetzt und denkt an nichts Anderes, nur an sich selbst."
Dem kann sich auch Mitschwimmerin Nadine Demeuse nur anschließen: "Es ist großartig. Ich lade alle ein, es auszuprobieren. Es ist wirkliche ein unglaubliches Gefühl für Körper und Geist. Man braucht etwas Training, aber ansonsten ist alles prima."
Diese Eisschwimmer sind erfahren genug, um zehn Minuten im eisigen Wasser zu bleiben. Es bedarf allerdings einer gewissen Vorbereitung. "Wir machen das jede Woche", berichtet Alain Marion. "Das erste Mal muss man es mit Leuten machen, die Erfahrung haben - zur Sicherheit."
Vor allem auf die richtige Atemtechnik kommt es an. "Man atmet ein wenig und versucht sich zu akklimatisieren, weil der Körper stark reagiert. Ich rate jedem, es zu tun. Aber beim ersten Mal sollte man sich absichern und eine erfahrenen Person dabei haben", rät Marion.
vedia/cs