40 Jahre ist es her, dass Hans der Dritte als Prinz über das Eupener Narrenvolk herrschte. Als singender Prinz zog Hans Wertz durch die Lande und feierte tüchtig mit. "In allen Sälen, wo wir reinkamen, wurde damals der 'Vogeltjesdans' gespielt und getanzt - und der Prinz musste natürlich immer mitmachen", erinnert sich Wertz. "Jeder Auftritt wurde so angefangen. Das war wunderschön."
Auch in Membach kannte man den singenden Prinzen aus Eupen. "An einem Sonntag kamen wir im Kolpinghaus in Eupen nicht mehr rein. Wegen Überfüllung durften sie keinen mehr reinlassen. Wir mussten umkehren und sind dann nach Membach gefahren. Dort sind wir gut angekommen. Ich sprach Platt, hatte früher dort viele Arbeitskollegen und sogar noch ein bisschen Familie. Ich war zu Hause, als ich dort reinkam. Das war ein wirklich schönes Erlebnis - und dann noch alles auf Platt."
Im Eupener Platt ist Hans Wertz fest verwurzelt. Lange Jahre moderierte er seine Mundartsendung. Seine letzte Sendung lief im Dezember 2016. Das hielt ihn aber nicht davon ab, weiter aktiv zu bleiben. Bei einem Mundartabend im Oktober 2017 interpretierte er mit seiner Seniorensinggemeinschaft Lieder auf Platt. Und Karneval geht für Hans Wertz mit dem Eupener Platt einher. "Die Büttenreden von Scholl und Schöllchen beispielsweise waren damals nur auf Platt - das fehlt jetzt", bedauert Wertz.
Die Narrenherrschaft war eine schöne Zeit. Auch heute noch liegt ihm Karneval am Herzen. Deshalb wartet der 85-Jährige mit Ungeduld auf Lockerungen in der Corona-Krise, um wieder durchstarten zu können.
cd/mg