Gerade bekommt man es besonders zu spüren: wenn die eisige Kälte ins Haus dringt, Fassaden und Fenster nicht ausreichend gedämmt sind und die Heizkosten in die Höhe schnellen. Spätestens dann sollten Hauseigentümer an eine energetische Sanierung denken.
Die Wallonische Region will mit ihrem Projekt Walloreno dazu animieren. Es passe gut in den Energie- und Klimaaktionsplan der Stadt Eupen, erklärt Schöffin Catherine Brüll. Deshalb seien auch die Bürger in Eupen und Kettenis aufgerufen, mitzumachen. "Es können sich alle bewerben, deren Haus vor 2010 gebaut wurde. Es geht um Einfamilienhäuser, die freistehend, Doppel- oder Reihenhäuser sein können", erklärt Brüll. "Sie können über unsere Internetseite dieses Programm ausfüllen, und da gibt es eine ganze Reihenfolge, was zu machen ist, wenn man mitmachen möchte."
Drei Schritte
Der erste Schritt ist ein sogenannter Quick-Scan - ein Online-Tool, mit dem man anonym eine Art Vordiagnose des Hauses macht. Dabei werden einige grundsätzliche Fragen zu Bau und Zustand des Hauses gestellt. Wenn mindestens 100 Quickscans auf dem Gebiet der Stadt Eupen erreicht sind, werden 30 davon ausgewählt, die das Programm fortsetzen können. "Die Wallonische Region hat Kriterien festgelegt, nach denen ausgesucht wird, welche Gebäude weiterkommen, um dann 30 Gebäudeeigentümern ein Audit zu ermöglichen, bzw. das teilzufinanzieren", so die Schöffin. "Da gibt es einmal über das Projekt eine finanzielle Unterstützung, und der Restbetrag ist für eine Energieprämie zugelassen."
In einem dritten und letzten Schritt werden noch einmal zehn Häuser ausgewählt, deren Besitzer sich zu einer Sanierung entschließen. "Diese Sanierung wird begleitet: Welche Töpfe gibt es, wo kann ich finanzielle Mittel bekommen? Die Handwerker werden begleitet. Wenn man möchte, kann man Messgeräte einbauen lassen, um einen Vorher-Nachher-Vergleich zu machen und zu sehen, wie hoch die Energieeinsparung tatsächlich ist."
Ob Dachisolierung, Fenster- oder Heizungserneuerung - die Bandbreite der Arbeiten ist groß. Welche gemacht werden können, hat die Wallonische Region festgelegt.
Wie groß der Bedarf und das Interesse an dem Sanierungsprogramm sind, kann Schöffin Catherine Brüll schwer einschätzen."Das ist sehr schwer zu sagen, weil es genau die Gebäudeinhaber anspricht, die vielleicht noch denken, mein Haus ist ok, so alt ist es noch gar nicht. Aber in der Zwischenzeit haben sich so viele Dinge geändert. Es hat sich so viel getan, so dass doch Dinge zu machen oder zu optimieren wären", so Brüll.
"Wir hoffen schon, dass das viele anspricht, vor allen Dingen weil dieses Quickscan-Tool am Anfang eine ganz einfache Möglichkeit ist, einen ersten Einblick zu haben, wo mein Haus eigentlich steht." Der "Quickscan" sowie alle weiteren Infos zum Programm "Walloreno" findet man unter eupen.be.
Michaela Brück