Der "Cwarmê" fällt in diesem Jahr aus. Die Traditionen um den Malmedyer Karneval werden dabei aber nicht vergessen. In einer kleinen Holzhütte werden die berühmten Waffeln zubereitet, schließlich sind sie ein fester Bestandteil der fetten Donnerstage.
Das Rezept ist ganz klassisch - zumindest fast. Ein kleines aber feines Detail ist hier anders: "Das Grundrezept ist eine einfache Waffel, die mit Eiern, Milch, Mehl, Vanillezucker und Salz hergestellt wird. Das Besondere daran ist, dass die Waffel mit Gas gebacken wird. Das macht den Charme der Karnevalswaffel aus. Es gibt eine kleine Zutat, die ich nicht verraten werde, aber sie ist nichts Besonderes. Das ist das Geheimnis des Rezepts", sagt Dany Jacob.
"Wir haben uns entschieden, draußen zu backen, das ist einfacher. Und wir können zu mehreren in der Hütte arbeiten. Heute gibt es sehr viele Kunden, das stimmt. Da kommen wir kaum hinterher. Das läuft auf Nachfrage. Wir sind jetzt schon bei über 1.500 Waffeln", sagt Sarah Lieber.
"Wir machen das für die Tradition und damit der Malmedyer seinen Folklore erhalten kann. Wir versuchen, die Stimmung zu erhalten. In den anderen Jahren gingen wir, wenn wir fertig waren, immer noch eins trinken, jetzt müssen wir leider nach Hause", so Dany Jacob.
Die Schlange an Kunden will nicht enden, der Geruch der Waffeln zieht weiterhin an, wie einige Kunden erklären: "Kein Karneval, kein fetter Donnerstag, aber die Waffeltradition halten wir trotzdem aufrecht, das ist Pflicht." "Das Anstehen ist überhaupt kein Problem. Und hier gibt es die besten Waffeln, da steht man gerne an. Zur Freude der Ladenbesitzer und zu unserer eigenen."
"Wir essen die Waffeln, wie wir sie bekommen. Wenn ich sie gleich mit den Kindern esse, werden sie ein bisschen kühl sein. Manchmal tun wir sie auch in den Backofen. Sie schmecken warm oder kalt, sie sind wirklich lecker. Und mit Schlagsahne natürlich." "Zu den vier fetten Donnerstagen gehören die Malmedyer Waffeln dazu. Und gerade in der aktuellen Zeit, wo man noch mehr Lust auf Karneval hat."
"Manchmal wärmen wir sie ein wenig auf, mit frischer Sahne, manchmal auch kalt." "Hier gibt es die besten Waffeln, schauen Sie sich die Warteschlange draußen an. Ja, das hier sind die Besten." "Das gehört einfach dazu, ich weiß auch nicht warum. Hier fällt der Karneval zum ersten Mal aus, in Stavelot schon zum zweiten Mal. Aber wir kommen oft nach Malmedy, auch für die Waffeln."
Bleibt nur noch eins zu wünschen, nämlich: Guten Appetit! Verbunden mit der Hoffnung, dass auch der Cwarmê im nächsten Jahr wieder stattfindet.
vedia/ale
"aber die Waffeltradition halten wir trotzdem aufrecht, das ist Pflicht.“
Mit dem Fetten Donnerstag, dem Schwarzen Montag oder vielleicht Karnevalsmittwoch nach Karneval bis Karnevalsfreitag vor Ostern kommt auch der "Fette" Virus zurück in den Busch, so viel ist sicher. Da hilft selbst das dickste Portemonaie nichts bei aller "Pflicht".
Ansonsten ist Unbelehrbarkeit mit Worten einfach nicht zu beschreiben.