Völlig umstellen müssen sich auch junge Erwachsene. Wo sonst Partys, Konzerte und Freunde treffen ganz oben bei den Freizeitbeschäftigungen steht, herrscht seit fast einem Jahr Leere. Wie erleben junge Erwachsene in Ostbelgien die Zeit in der Corona-Krise?
"Das ständige Zuhausebleiben geht auf die Psyche", stellt Yann Falkenberg fest. "Ich finde, man bleibt während dem Jahr einfach so hängen, man entwickelt sich so kaum weiter oder kommt in so großen Sachen nicht voran."
Dass die Psyche leidet, das sieht auch Laura Laschet so: "Definitiv hatte ich negativere Gefühle als vorher, allein schon dadurch, dass man mehr Zeit hat darüber nachzudenken, wer man ist, was man tut, über seine vergangenen Handlungen. Vorher war man halt durchgehend unterwegs und man hat einfach nicht darüber nachgedacht und jetzt hab ich auch das Gefühl, dass man sich auch trotzdem schon verändert."
Immerhin hat die junge Frau Arbeit, was sie gerade in dieser Situation zu schätzen weiß. "Ich bin ja froh, dass ich eine Arbeit habe, ich hab' genügend Freunde, die noch gar keinen Job gefunden haben und im März diplomiert wurden." Was fehlt, das ist allerdings der Ausgleich. "Man geht zur Arbeit, man kommt zurück und man kann halt nichts machen", beklagt sie.
Vor allem ist Corona das beherrschende Thema geworden, kritisiert Katrin Doum. "Man redet am meisten über Corona, über viele andere Sachen wird gar nicht mehr gesprochen. Es dreht sich alles um Corona und der Rest ist irgendwie gar nicht mehr so präsent." Das ständige Alleinsein drückt auch auf ihre Stimmung. "Dieser soziale Kontakt, der ist wirklich das, wo ich sagen würde, das ist das, was mich am meisten einschränkt."
Sonder-Konzertierungsausschuss zur Lage der Jugend für Mittwoch geplant
Mélanie Siemons/sh