Pascal Corda ist sauer. Der Friseur hat kein Verständnis für die jüngste Entscheidung des Konzertierungsausschusses. Im Alltag stelle er zudem fest, dass es weiterhin gut frisierte Menschen gibt.
Die Menschen wollen einfach zum Friseur, sagt er. Und das lade förmlich zur Schwarzarbeit ein. "Wir wissen, dass viele Friseure schwarz arbeiten. Wir stellen uns die Frage: Sollen wir uns an die Regeln halten, um keine Strafe zu bezahlen, oder sollen wir - wenn es sein muss - illegal anfangen zu arbeiten, um unsere Kunden zufrieden zu stellen und nicht zu verlieren?"
Corda möchte Corona weder verharmlosen, noch ist er gegen wirksame Schutzmaßnahmen. Dennoch denkt er, dass die Regierung De Croo klar versagt hat. Für ihn sind die geltenden Regeln nicht logisch.
Dabei könnte man das auch den Friseuren vorwerfen. In der ersten Corona-Welle gab es viele, die nicht verstehen konnten, dass Friseure erst nicht in den Lockdown mussten. Pascal Corda sieht da nicht unbedingt einen Widerspruch. "Das sind zwei andere Arten Friseure, die gehört wurden. Ich denke, in der ersten Welle waren einige Friseure dabei, die einen riesigen Schiss hatten. Mittlerweile weiß man, wie man mit Corona umzugehen hat."
Unterm Strich stehe für Friseure aber die finanzielle Existenz auf dem Spiel. Auch da sieht Pascal Corda Ungereimtheiten. "Die Entschädigungen sind ja für alle gleich. Für den Friseur, der alleine zu Hause arbeitet, kann das wie ein Lottogewinn sein. Für Friseure mit Personal und Miete laufen die Fixkosten weiter. Da wird es Woche für Woche enger."
Eine finanzielle Herausforderung ist die Situation auch für Frédéric Collas. Doch im Gespräch wird schnell klar, dass er vor allem unter dem Kontakt-Verlust leidet. "Ich war in meinem ganzen Leben noch nicht arbeitslos. Und jetzt bin ich etwa sechs Monate arbeitslos. Das geht mir an die Psyche, weil ich immer so alleine bin."
Auch Frédéric Collas möchte Corona nicht verharmlosen. Doch hat er Zweifel an der Richtigkeit der Maßnahmen. In anderen Geschäftsfeldern komme es zu mehr unvernünftigen Kontakten, als es bei einem Friseur der Fall sein könnte, sagt er. Was ihn aber mindestens genauso fuchst, ist, dass jedes Land sein eigenes Süppchen koche. "Ich habe mir gewünscht, dass man mal europaweit alles runter fährt. Dann wäre das vielleicht eine ganz andere Lösung."
Im Gespräch mit Frédéric Collas fällt vor allem seine Traurigkeit auf. In einem wütenden Moment hat er kleine Plakate an die Fenster seines Ladens geklebt. Darauf steht in roter Fettschrift: "Besetzt. Zur Zeit in staatlicher Hand! Liebe Grüße aus der Schocktherapie." Wie eine Therapie fühlt es sich für den Friseur bestimmt nicht an.
Eher quält ihn die Ungewissheit. "Hat man noch Kunden? Man hört ja von keinem was. Hier geht kein Telefon ..."
Manuel Zimmermann
Ja da möchte ich mal für die Friseure schreiben, ihr habt Recht, es ist eine Frechheit der Politiker. Man redet sogar davon,Schwimmbäder zu öffnen, wo bitte hat da jemand eine Maske an? Bei den Friseuren sehe ich keine Gefahr, man besetzt nur einige Stühle mit Abstand, jeder trägt Maske, selbst wenn diese beim Haare waschen nass würde, man kann sich eine Ersatzmaske mitnehmen, Desinfektionsmittel bereitstellen, wo ist da das Problem. Unsere Politiker werden einen Weg finden ihre Haare zu schneiden, oder habt ihr einen gesehen der plötzlich langes Haar hätte? Ich nicht. Aber die Fahrschulen öffnen, wo zwei zusammen im Auto sitzen die sich nicht kennen, da gibt es keine Gefahr für Ansteckung?