Die Verteilung auf die verschiedenen Busse könnte noch etwas ausgeglichener sein. An Tag 1 der zusätzlichen Transportmittel scheinen noch die Wenigsten von dem ergänzenden Angebot zu wissen. Trotzdem: Zusätzliche Busse fahren. Dabei handelt es sich um Busse von drei lokalen Busunternehmen.
"Wir setzen diese Busse mit der Begründung der Gesundheitsprävention ein", erklärt Bildungsministerin Lydia Klinkenberg. "Es geht in keiner Weise darum, der TEC Konkurrenz zu machen, sondern lediglich darum, einen maximalen Abstand zwischen den Schülern in den Bussen gewährleisten zu können, zum Schutz der einzelnen Personen und auch zum Schutz des Personals der Schulen."
Schon länger war die aktuell untragbare Situation in den Bussen bekannt. Trotzdem tat sich lange Zeit nichts. Für die Ministerin liegt das vor allem an den im Endeffekt erfolglosen Gesprächen mit der TEC. "Wir haben ja versucht, mit der TEC gemeinsam eine Lösung zu finden. Leider hat das nicht wirklich funktioniert trotz zahlreicher Kontakte mit den wallonischen Akteuren des öffentlichen Nahverkehrs", bedauert Klinkenberg.
"Letztendlich haben wir uns dann entschieden, diese zusätzlichen Schülerbusse trotz allem einzusetzen, eben um dazu beizutragen, das allgemeine Infektionsgeschehen zu senken - auch wenn wir nicht die Unterstützung von wallonischer Seite haben."
Das Verhältnis zwischen der TEC und der Deutschsprachigen Gemeinschaft scheint aktuell so oder so nicht allzu gut zu sein. Eine gemeinsame Lösung konnten die beiden Akteure nicht erwirken, man ist nicht gut aufeinander zu sprechen. "Letztendlich habe ich dann vernommen, dass von allen möglichen Seiten Streiks angedroht werden. Das kann ich ehrlich gesagt nicht ganz verstehen, bei allem Respekt für den Sozialdialog, den ich ja auch selbst gesucht habe", erzählt die Ministerin.
"Unsere Maßnahme zusätzliche Schülerbusse einzusetzen, wird unterstützt von den Unterrichtsgewerkschaften. Ich kann tatsächlich nicht nachvollziehen, warum eine Maßnahme, die zum Schutz des Personals und der Schüler, zur Gesundheitsprävention dient, nicht von allen Akteuren getragen wird."
Schlussendlich wurde in Eigenregie gehandelt. Mitarbeiter des Ministeriums haben selbst überprüft, welche Buslinien verstärkt werden sollen und welche nicht. Die zusätzlichen Busse sollen dabei ausschließlich den Schülern zur Verfügung stehen. Daneben gibt es noch vier Busse, die auf Initiative der Wallonischen Region für Entspannung sorgen sollen.
Die Maßnahme war überfällig. Bereits Ende Oktober hatten die Gesundheitsexperten die Überfüllung in den Bussen als inakzeptabel, gar kontraproduktiv bezeichnet. Nun also die Entlastung, die mindestens bis zum Beginn der Karnevalsferien gelten soll. "Aber nichtsdestotrotz wird es ja wieder darauf hinauslaufen, dass wir schnellstmöglich in den Präsenzunterricht zurückkehren wollen - und dann kommt natürlich der Härtetest für unsere neue Bus-Situation", so Klinkenberg.
Bis es soweit ist, bleibt noch etwas Zeit, so dass sich das erweiterte Busangebot noch herumsprechen und einpendeln kann.
Alle Informationen zum Einsatz der zusätzlichen Schülerbusse gibt es auch unter ostbelgienbildung.be.
Andreas Lejeune