2013 wurde das Gefängnis in Verviers geschlossen. Das alte Gebäude stammte noch aus dem Jahr 1890, war baufällig und nicht mehr normgerecht.
Die neue Haftanstalt wird moderner und auch größer. Deshalb wurden 15 Anwohner rund um die Baustelle enteignet. Der ehemalige Fotograf Claude Dael durfte bleiben. Er hat die Abrissarbeiten verfolgt: "Eines Tages rief mich einer der Verantwortlichen der Gebäuderegie an und fragte mich: Kannst du mir einen Gefallen tun und einige Fotos machen. Wir haben ein paar Probleme mit dem Gefängnis". Im Laufe der Jahre kamen dann noch mehr Anfragen dazu: die Abrissarbeiten, der Bau eines Rettungsweges für Feuerwehrfahrzeuge. Wenn ich mir jetzt die Baustelle anschaue, sehe ich, wie sehr das unsere Umgebung hier verändert hat. Vor kurzem standen hier links noch viele Bäume. Man hat alles dem Erdboden gleichgemacht."
Mittlerweile ist nahezu das ganze Gelände freigelegt. Außer dem Gefängnisbau wurden noch zwei große angrenzende Gebäude abgerissen. Jetzt kann das eigentliche Bauprojekt in Angriff genommen werden.
"Es geht jetzt los. Unsere Kollegen in Brüssel, die sich um den Bau der neuen Gefängnisse kümmern, werden Anfang 2021 das sogenannte DBFM lancieren. DBFM bedeutet "Design, Build, Finance & Maintain" - das heißt die Ausarbeitung der Pläne, der Bauantrag, die Finanzierung des Projektes, der Bau und spätere Unterhalt des Gebäudes, so wie es im Lastenheft festgelegt wird", erklärt Philippe Defawe von der Gebäuderegie.
Die als "medium security" bezeichnete Haftanstalt soll laut Philippe Defawe eine Reihe von Vorteilen bieten: "Das Gefängnis liegt ganz in der Nähe des Justizpalastes. Das war auch ein Grund, den Neubau am alten Standort zu errichten. Wir haben die Fläche sogar vergrößert, weil die neue Haftanstalt als "medium security" rundherum einen größeren Sicherheitsraum braucht. Deswegen mussten auch einige Hausbesitzer enteignet werden."
Ende 2024 soll das neue Gefängnis in Verviers eröffnet werden. Es wird Platz für 240 Häftlinge bieten.
vedia/mb