Eigentlich hätte dieses Jahr der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis den Karlspreis erhalten sollen. Coronabedingt musste die Verleihung aber auf nächstes Jahr verschoben werden.
Das Rahmenprogramm, bei dem jedes Jahr hochkarätige Gäste über europäische Themen diskutieren, soll dieses Jahr trotzdem stattfinden. Anstatt einer Open-Air-Veranstaltung im Frühjahr gibt es dieses Jahr eine digitale im Winter. Man wollte trotz der aktuellen Lage einen Beitrag zur Entwicklung der Europäischen Union leisten.
Worum es sich bei dieser Online-Veranstaltung genau handelt, erklärt Jürgen Linden. Er ist Vorsitzender der "Gesellschaft für die Verleihung des Karlspreis." "Es ist ein Forum, wo Europapolitiker mit Medienvertretern, Wirtschaftsvertretern, Vertretern auch aus der Kultur und dem sozialen Bereich um aktuelle, aber auch Zukunftsthemen von Europa diskutieren."
Zum anderen gibt es eine europäische Akademie des Karlspreises, "in der wir Stipendien vergeben, und wir haben als Forderung gegeben, dass man sich mit Zukunftsthemen der Europäischen Union auseinandersetzt. Wir werden also die aktuellen Fragen der EU diskutieren, und gleichzeitig auch die Forschungsergebnisse unserer Stipendiaten vorstellen."
Die Stipendien der Karlspreis Academy gibt es seit zwei Jahren. Normalerweise werden die Forschungsergebnisse in einer separaten Veranstaltung im Herbst präsentiert. Die Stipendien werden an junge Leute aus ganz Europa vergeben. Die Forschungsfelder sind dabei breit gefächert. Dieses Jahr wurde unter anderem zu Reformen der EU oder auch zur Verbreitung von Falschmeldungen in der Corona-Pandemie geforscht. Aber auch die Diskussionsrunden dürften interessant werden. Mit Rednern wie Klaus Iohannis, dem Karlspreisträger 2020, dem griechischen Wirtschaftsminister oder auch dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsident Armin Laschet.
"Das Wesentliche ist natürlich der Reformprozess der EU. Wir alle sind davon überzeugt, dass sich die EU reformieren muss, um in der politischen Welt wieder eine akzeptable Rolle zu spielen. Sich endlich auch einigen. Und ich denke, dass der Diskussionsbeitrag, der morgen von Aachen aus geleistet wird, wieder einen Impuls in Richtung EU-Kommission und Parlament setzen kann", sagt Jürgen Linden.
An der Veranstaltung kann jeder über das Internet teilnehmen. Man muss sich aber im Vorfeld anmelden. Das geht über die Internetseite des Karlspreis Europa Summit. Dann kann man sich auch an den Diskussionen über eine Online-Plattform beteiligen.
Im nächsten Jahr will man dann wieder auf die normale Prozedur umsteigen. Das Forum mit den Diskussionsrunden soll dann wieder die Karlspreisverleihung begleiten und die Präsentation der Forschungsergebnisse der Karlspreis Academy wieder eine eigene Veranstaltung sein.
Die Verleihung des Karlspreises an Klaus Iohnnais wird im Mai an Christi Himmefahrt stattfinden.
Grégory Dalbert