Ein Supermarkt im Freien, das ist die Idee von Jean-Pierre Robert. Vor seinem Restaurant 'Au Cheval Blanc' bietet der Gastronom deshalb in sechs kleinen Hütten Produkte aus der Region und Essen zum Mitnehmen an. Seit ein paar Tagen hat der Markt mitten in Weismes geöffnet und soll solange dort bleiben, wie er gebraucht wird, so der Inhaber.
Sein Restaurant sei seit der zweiten Welle wieder geschlossen und es sei noch nicht klar, ob die Schließung nur bis Mitte Dezember oder sogar bis Januar gehen würde. Deshalb musste er mit seinem Team handeln. Denn er habe Löhne zu zahlen, ansonsten müsse sein Team in die technische Arbeitslosigkeit.
Die Hütten mit den regionalen Produkten wurden draußen aufgestellt, sodass die Leute in aller Sicherheit ihre Einkäufe tätigen können. Und das kam gut an. So berichtet Jean-Pierre Robert von einer älteren Dame, die sich bei ihm und dem Team bedankt habe. Es sei so schön, mit einem kleinen Ziel aus dem Haus zu gehen, habe sie gesagt. Sie bleibe sonst aus Angst immer zuhause.
Man habe für alles gesorgt, was die Hygienesicherheit des Marktes anging, um weiterhin die eigene Kundschaft bedienen zu können und auch um die lokalen Produzenten zu unterstützen, betont Jean-Pierre Robert. Denn schließlich verkaufen auch sie gerade nichts mehr.
Unter den lokalen Produzenten ist auch Evelyne Mölter aus Schoppen. "Das war ein Zufall. Wir haben diese Woche den Artikel im Grenz-Echo gelesen über den kleinen Markt, den Herr Robert geplant hatte. Und dann habe ich ihn angerufen und gefragt, ob er unseren Käse auch anbieten möchte."
Bürgermeister nicht einverstanden
Auf dem Markt dürfen maximal 20 Personen gleichzeitig sein. Es gibt Desinfektionsmittel, Richtungsweiser und klar getrennte Ein- und Ausgänge. Für Jean-Pierre Robert entspricht die Idee mit dem Markt den föderalen Richtlinien. Schließlich solle man doch Aktivitäten draußen machen. Die Einkaufsmöglichkeit im Freien sei dabei deutlich sicherer als ein Supermarkt, so Robert. Schließlich gäbe es hier keine Kühlschrankgriffe, die von x Personen angefasst würden.
Das sieht jedoch nicht jeder so. Wie Robert berichtet, hat er am Samstag Besuch von der Polizei gehabt. Die Beamten wollten, dass er den Markt schließt. Bürgermeister Daniel Stoffels betrachtet den Markt als zu gefährlich. Im Gespräch mit dem BRF verwies er auf sein Recht als Bürgermeister, Märkte untersagen zu können.
Robert weigert sich jedoch, den Markt zu schließen. Einerseits befindet er sich auf seinem privaten Grundstück und andererseits hält er ihn für eine solidarische Geste. Die Beamten nahmen seine Verweigerung zu Protokoll. Falls die Sache ernst würde, so Robert, dann würde er auch vor Gericht gehen. Denn für ihn sei der Markt im Freien ein sicherer Raum und ein Zeichen der Solidarität.
Markt auch am Montag geöffnet
Der Gourmet-Markt in Weismes ist auch am Montag weiter offen geblieben. Wie Betreiber Jean-Pierre Robert dem BRF mitteilte, ist die Polizei nicht erneut vorbeigekommen. Die Gemeinde Weismes will in den nächsten Tagen über das weitere Vorgehen beraten.
Sarah Dederichs
Vielleicht sollte der Bürgermeister mal nach Aubel fahren, dort funktioniert das
mit dem Markt doch auch vorzüglich.
Man kann auch alles kaputt reglementieren.
Ist die Rechtslage so undeutlich ? Denn sonst würde es ja nicht solche Diskussionen geben.
Der Buergermeister stoert sich an dem Wort "Markt"
"Maerkte" unterliegen einer anderen Reglung als Supermaekte oder Take-Away Restaurants
Das ganze Angebot braucht nur einen neuen Namen wie z.B.:
"Take-Away Gourmet Paradis" mit 6 Ausgabeschalter.