Im Delhaize an der Aachener Straße in Eupen hatten die Mitarbeiter am Dienstag alle Hände voll zu tun. Kleidung, Spielzeug, Dekoartikel - kurzum: alle nicht-essentiellen Waren mussten aus dem Blickfeld der Kunden verschwinden. Gestattet ist seit Montag nur noch der Verkauf von Lebensmitteln und grundlegenden Bedarfsartikeln.
"Aus den Regalen haben wir nicht viel genommen, weil wir einfach nicht die Möglichkeit dazu haben. Einige Artikel haben wir abgesperrt, die Regale mit Unterwäsche oder Spielsachen haben wir abgedeckt mit Planen und Schilder daran gehangen, damit die Kunden wissen, wieso", sagt Ramona Emonts, Geschäftsführerin des Delhaize Eupen.
Mit der Maßnahme möchte die Regierung all jenen Geschäften entgegenkommen, die jetzt zunächst bis Mitte Dezember geschlossen bleiben müssen. Ramona Emonts gibt sich verständnisvoll: "Ich stelle mir schon die Frage, warum wir das beim ersten Lockdown nicht mussten. Aber klar ist das eine Konkurrenz und wir wünschen uns, dass alle da wieder raus kommen und die anderen Geschäfte genau so ihren Umsatz machen können, wie wir auch. Man kann es also schon nachvollziehen."
Dennoch bedeutet die neue Regelung einen großen Aufwand für die Mitarbeiter - und nicht zuletzt auch ein Problem in Sachen Lagerkapazitäten. Besonders ärgerlich ist es für die Weihnachtsware, die gerade erst eingetroffen war: "Wir haben die Ware erst letzte Woche bekommen, ebenso wie die ganzen Süßigkeiten und den Wein für unsere Weinaktion Ende des Jahres", erklärt Ramona Emonts.
"Die ganze Ware kommt an, das kann man auch nicht stoppen, zurückhalten oder in Häppchen bekommen. Das bekommt man auf einmal - und dafür müssen wir auch Platz haben. Wir haben nicht die Möglichkeiten, das im Lager zu lassen und mussten es rausholen. Am Samstag haben wir uns dann noch beeilt, es rauszuholen - und jetzt stehen wir da und müssten es theoretisch wieder wegpacken. Das ist nicht machbar."
Insgesamt ist die Lage im Supermarkt aber etwas ruhiger als während der ersten Corona-Welle. "Die letzten Tage vor dem zweiten Lockdown merkte man schon, dass mehr los war und wieder größere Einkäufe gemacht werden", erzählt die Geschäftsführerin. "Das Einkaufsverhalten hat sich generell geändert: Die Leute kommen nicht jeden Tag ein bisschen holen, sondern erledigen einen großen Einkauf."
Aber immerhin: Das große Hamstern ist bislang ausgeblieben - und selbst die Regale mit dem Toilettenpapier sind vorerst noch gut gefüllt.
Melanie Ganser
Auch wenns mir leid für die Geschäftsleute tut aber den Onlinehandel wie Amazon. Bon Prix, Unigro und wie die noch so alle heißen freuts besonders, besonders jetzt im Vorweihnachtsgeschäft. Meine Befürchtung ist, dass die Geschäftsleute auf ihrer Ware sitzen bleiben, sie diese später trotz massivem Preisnachlass nicht los werden und vieles man auch zu einem späteren Zeitpunkt gar nicht mehr kauft.
Ansich eine tolle Idee, den Einzelhändlern nicht das Wasser ab zu graben.
Frei nach dem Motto: darfst du nicht darf ich auch nicht.
Nur..was wird das auslösen....einen run über die Grenze...und das noch in der Vorweihnachtszeit, die entgegen der meisten Supermärkte erst am letzten Novemberwochenende wirklich anfängt.
Viele Konsumenten haben das wohl schon lange vergessen.
Wieder frei nach dem nächsten Motto: krieg ichs hier nicht, fahr ich dahin....
Nur so Gedanken:-)
@Uwe
Was schlagen Sie vor?
Grenzen dicht machen?. Damit noch mehr Grundrechte beschnitten werden?
Wir leben noch und Gott sei Dank in einem freien Europa und nicht nur das, wir leben in einer globalisierten, digital vernetzten Welt in der jeder, Händler sich einen Online HANDEL errichten kann um ein 2tes Standbein zu haben. Auch kleine Händler können das und viele waren auch klug genug das zu tun.
Für Andere heißt es
Wer zu spät kommt den bestraft das Leben und wiederum kann niemandem verboten werden im Nachbarland oder Online einzukaufen.
Ja es tut weh, wenn die anderen verkaufen duerfen, man selber aber nicht.
Genau so wie der Nachbar ein vieeeel groesseres Auto hat.
Beim ersten Lockdown gab es das Verbot von Sonderangeboten.
Warum darf nicht, die Ware die vor Ort ist, im Lager und im Regal abverkauft werden. Die Ware die beim Lieferenten ist, darf dann nicht mehr ausgeliefert werden.
Jetzt werden in den ganz grossen Supermaerkten, ganze Bereiche abgesperrt, also die begehbare Bereiche verkleinert, aber die maximale Besucherzahl nicht nach unten angepasst.
Suche den Fehler bei der Umsetzung.
Die jetzige Situation trifft viele Einzelhändler sehr, sehr hart.
Aber auch unabhängig von der derzeitigen Krise geht die Entwicklung gerade im Non-Food-Bereich in Richtung des Online-Handels.
Je früher ein Einzelhändler auf diesen Zug aufspringt, desto besser.
Eine Grenzschließung zum Schutz der hiesigen Geschäfte wäre keine gute Lösung, zumal sich deren Lage dadurch ohnehin nicht verbessert und diese auch nicht von Dauer sein kann.
Was jetzt vielmehr gefragt ist, sind Kreativität und Ideenreichtum.
Die Erfahrung lehrt uns doch eines: Wenn man krampfhaft an einem Konzept festhält, das längst überholt ist, zieht man früher oder später den Kürzeren.
Was ich damit sagen will, ist: Wenn ich sehe, dass Onlinehändler von der derzeitigen Krise profitieren, wäre es dann nicht sinnvoll, sich darum zu bemühen, ebenfalls ein Stück vom Kuchen abzubekommen?
Ich denke, wer jetzt auf den Onlinehandel setzt, betrachtet die Krise als Chance und investiert damit in die Zukunft seines Geschäfts.
Das Verkaufsverbot ist vom Wettbewerb gut gemeint und durch Lobbyarbeit durchgesetzt worden.
Aber wann faengt der Wettbewerbe als Problem fuer Mitbewerner wirklich an. Doch erst dann wenn ein Teilnehmer mehr oder deutlich mehr zu lasten anderer Geschaefte verkauft.
Wenn ein Supermarkt in den letzten drei Jahren im Durchschnitt in den vergleichbaren 6 Wochen jetzt verbotene Ware fuer 100.000 Euro verkauft hat, wo ist der Wettbewerbsnachteil der geschossen Laeden, wenn jetzt der Supermarkt wieder fuer 100.000 Euro oder etwas mehr verkauft?
Der Wettbewerbsverzug kommt doch erst dann auf, wenn jetzt deutlich groessere Mengen als sonst verkauft werden, also extra Lieferungen kommen.
Die Weihnachsdeko die lange im voraus bestellt wurde, soll jetzt erst Mitte Januar verkauft werden, wenn die moegliche Lockdown Verlaengerung kommt?
Die Lagerprobleme der jetzt verboten Ware fangen an, wenn die Paletten mit Klopapier nicht mehr geliefert werden koennen, weil kein Platz mehr da ist.
Ein nicht durchdachtes Schnellschuss Verbot.