"Für mich als Eifeler ist das von sehr großer Bedeutung. Von älteren Einwohnern, Zeitzeugen und meinen Eltern wurde uns immer wieder von dieser Zeit des Westwalls erzählt", berichtet Ernst Görgen. "Die Bauzeit des Westwalls war ein tiefgreifendes Ereignis und ein gewaltiger Eingriff in die Landschaft. Deswegen ist das auch jahrelang in besonderer Erinnerung geblieben bei den Einwohnern", so der Westwall-Kenner weiter.
Dass dies auch so bleibt - dazu soll der Wanderweg beitragen, der entlang der Westwall-Relikte bei Großkampenberg führt. Ernst Görgen gehört zu den Initiatoren des Projekts. Die sechs Kilometer lange Route wurde im Rahmen einer Flurbereinigung angelegt.
Das Konzept wurde mit vielen Akteuren aus der Region erstellt und umgesetzt. "Es sind zwei Wanderschleifen, Ost-West-Flügel in den drei Gemeinden Großkampenberg, Kesfeld und Leidenborn der Verbandsgemeinde Arzfeld", erklärt Michael Loser vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel. "Sie sind mittelschwer, gut begehbar und somit auch für Familien geeignet."
Die Höckerlinien sind Teile einer riesigen Befestigung, die zwischen 1936 und 1940 vom nationalsozialistischen Regime aus dem Boden gestampft wurde - unter Einsatz von bis zu 500.000 Menschen. "Der Westwall war ein Weg, der ungefähr über 630 Kilometer von Aachen bis zum Bodensee ging", weiß Ernst Görgen. "Teilweise war er mehrreihig ausgestattet mit Bunkern und der Höckerlinie - ein riesiges Bauwerk, was zu der damaligen Zeit einen ungeheuren Menschen- und Materialaufwand bedurft hatte."
Bei Großkampenberg ist die Höckerlinie von besonderer Ausprägung. So gut erhalten wie hier ist der Westwall kaum noch an anderer Stelle. "Wenn Sie hier herumfahren und Hügel sehen, die bewaldet sind, können sie davon ausgehen, dass da ein Bunker gestanden hat. Sie waren in der Landschaft sehr eng gestaffelt, teilweise nur 50 Meter auseinander", erklärt Görgen.
Dieses und vieles mehr erfährt man, wenn man den Islek-Wanderweg entlang geht. Am Wegesrand sind großformatige Informationstafeln angebracht. Sie bieten viel Wissenswertes über die historischen Hintergründe, aber auch über die Region. "Hier in dieser Ecke wurde der Westwall sehr heftig umkämpft. Er wurde mehrmals erobert und wieder zurückerobert von den Wehrmachtstruppen und hat viele Opfer gefordert."
Mit dem Wanderweg hoffen die Initiatoren, auf die Geschichte des Westwalls und der Region aufmerksam zu machen. Auch Gäste aus Belgien und den Niederlanden werden erwartet. Schon jetzt zeigt sich ein großes Interesse. "Es ist alles mehrsprachig und wird auch schon wahrgenommen: Holländer und Amerikaner kommen in die Region, und natürlich gibt es auch örtlichen Tourismus. Bei entsprechender Witterung trifft man hier viele Leute an", erzählt Michael Loser.
Ausführliche Informationen über den Westwall-Wanderweg im Islek gibt es bei der Touristinformation in Arzfeld unter islek.info.
mb/mg
Die Reste des Westwalls sollten meines Erachtens als Mahnmal erhalten bleiben.
Die Fehler der Geschichte lassen sich nicht rückgängig machen, aber man kann aus ihnen lernen.
Der Westwall ist ein Symbol dafür, welche Konsequenzen ein übersteigerter Nationalismus haben kann.
Gerade jetzt, in dieser Zeit, merken wir, dass die Herausforderungen, vor denen wir in Europa stehen, sich nur gemeinsam bewältigen lassen.
Insofern glaube ich, dass es sich bei der Schaffung des Wanderwegs um eine begrüßenswerte Initiative handelt.
Die noch nicht niedergerissenen Überreste des Westwalls auf deutscher Seite sind lückenlos unter Naturschutz zu stellen zum Schutz immer stärker vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten sowie als nationales bzw. europäisches Mahnmal für Frieden und Zusammenarbeit in Europa, gegen Nationalismus.
In der Tat sollte der Westwall als Mahnmal dienen. Es ist ein Symbol der menschlichen Dummheit. Vollkommen unnütz. Hatte keinen militärischen Nutzen. Hatte viele Ressourcen verschlungen, das war alles. Genau wie heute die meisten Auslandseinsätze der belgischen Armee, die viel Geld kosten aber keinen sichtbaren Erfolg gebracht haben.
Zumindest haben einige Beton-Fabrikanten hier so richtig Asche gemacht. In wie fern sie nach dem Krieg weiter betonieren durften, steht hoffentlich auch auf den Infotafeln...
Herr Zilles
Stimmt. Beim Bau des Westwalles und anderer Rüstungsprojekte haben viele gut verdient. Nur genutzt hat es wenig. Nach dem Krieg gab es eine Währungsreform und das Geld war größtenteils weg. So gewonnen, so zerronnen.
Ich schließe mich der Meinung an das es ein Zeichen sein Sollte für denn bis heute währenden Frieden in Europa .Zugleich ein Mahnmal ,das es nie wieder soweit kommen möge. Die unberührte Natur Parallel mit historischem zu verbinden ist eine super Idee 👍 .
@ Herrn Marcel Scholzen Eimerscheid
Das Jahres Budget für Defense, ist ein festgestellter Betrag der sich verteilt über die verschiedenen Land /Luft/See und Medizinische Komponenten.
bei NATO/UNO anfragen kommt der Großteil der Finanzen aus diesen Töpfen.
Das Militair verweist auf seine Seite (offiziell)➡ mil.(leider darf man keine webseite angeben) einen Transparenten verlauf aller Operationen , leider nur in NL oder FR .
mvg Astrix 😉