Die drastisch steigenden Corona-Zahlen zwingen die Verantwortlichen zum Einlenken: Es wird dieses Jahr in St. Vith keinen Katharinenmarkt geben. "Es ist ein äußerst klares Zeichen, das wir so geben wollen", sagt St. Viths Bürgermeister Herbert Grommes im BRF-Interview.
Der Katharinenmarkt sollte am 17. November stattfinden. Schon am Wochenende war in Amel der Hubertusmarkt für den 11. November abgesagt worden.
Auch der übliche St. Vither Monatsmarkt an diesem Dienstag wurde kurzfristig abgesagt. Dabei dürfen nach den Vorgaben des Konzertierungsausschusses Märkte, auf denen Lebensmittel verkauft werden, im Unterschied zu Flohmärkten oder demnächst Weihnachtsmärkten noch veranstaltet werden: "Da müssen aber bestimmte Bedingungen erfüllt werden", sagt Herbert Grommes. Durch die hohe Zahl von Schülern in St. Vith sehe er aber eine Schwierigkeit dies zu gewährleisten, "weshalb wir uns zur Vorsicht entschlossen haben und auch diesen Markt abgesagt haben".
Immerhin habe Sciensano noch am Montagmorgen für die Gemeinde St. Vith 146 nachgewiesene Neuinfektionen ausgewiesen. Als möglicher Ausgangspunkt für die Entwicklung wird die Kirmes in der Ortschaft Recht von Ende September gesehen. "Am 24. September, also einen Tag vor der Rechter Kirmes, waren bei Sciensano null Infektionen für die Gemeinde St. Vith gemeldet", sagt Herbert Grommes. "Auf der anderen Seite müssen wir erkennen, dass die Strategie, die in den Monaten August und September gefahren wurde - nämlich Eigenverantwortung mit Protokollen - nicht überall der richtige Ansatz war. Aber im Nachhinein sind wir schlauer."
Was lässt sich also unternehmen über die jetzt in Kraft tretenden Maßnahmen wie nächtliche Ausgangssperre und Schließung von Cafés und Restaurants hinaus? Der St. Vither Bürgermeister appelliert "eindringlich an die Eigenverantwortung eines jeden einzelnen Menschen" und das Einhalten der AHA-Regeln: Abstand halten, Hygiene, Alltagsmaske. "Und immer wieder sich die Fragen stellen, muss ich diesen oder jenen Kontakt aufnehmen oder nicht", sagt Grommes. "Nur so können wir dazu beitragen, dass das Virus eingedämmt wird und die Folgen nicht katastrophal werden für die Kliniken, die Risikogruppen und auch die Schulen und Geschäfte."
Stephan Pesch