In Neu-Löwen studieren viele Ostbelgier. Der Unterricht hat hier Mitte September wieder angefangen. Wegen der steigenden Corona-Zahlen in der Provinz stehen die Studenten aus Neu-Löwen in der Kritik. Dafür hat Maxim Luxen, Präsident der deutschsprachigen Studentenverbindung Eumavia, kein Verständnis. "Neu-Löwen wird jetzt in den verschiedenen belgischen Medien schlecht geredet. Man sollte aber nicht vergessen, dass es noch andere Städte gibt, wo es auch die ein oder anderen Probleme gibt", findet er.
An der Universität Neu-Löwen gelten strenge Regeln für studentische Veranstaltungen. Diese dürfen weiterhin stattfinden. Für die Universität ist das besser als das unkontrollierte Feiern im Kot. Auf den Veranstaltungen kontrollieren Sicherheitsfirmen die Einhaltung der Regeln.
Dass die Studenten ein besonders risikofreudiges Verhalten an den Tag legen, findet Maxim Luxen nicht. Das bestätigen ihm auch die Direktion und die Polizei. "In den Sälen läuft alles sehr gesittet und streng geregelt ab", sagt er. "Wir haben Securitys, die mehrmals am Abend passieren. Sobald jemand aufsteht und keine Maske anzieht, wird er sofort angesprochen. Und wir haben das Feedback von den Securitys, von der Direktion und der Polizei erhalten, dass das alles sehr gut abläuft."
Die Veranstaltungen der Studenten müssen um 23 Uhr enden. Das bedeutet weniger Einnahmen für die Studentenverbindung. Aber das ist nicht die einzige Schwierigkeit. "Manche werden sich an die Regeln halten und dann nach Hause gehen. Aber ich wage zu behaupten, dass andere Studenten sich auch zusammen in einem Kot finden werden, um dort weiter zu feiern."

Viele Studenten fahren über das Wochenende nach Hause. Hier appelliert die Eumavia an die Verantwortung der Studenten. Sie sollen über das Wochenende im Kot bleiben, wenn jemand in ihrem Umfeld Symptome aufweist oder positiv ist. Das pauschal von allen zu fordern, geht aber nicht. "Viele Studenten haben ja auch einen Wochenendjob und sind auf diesen angewiesen, um ihr Studium teilzufinanzieren. Für die ist es schon wichtig, am Wochenende nach Hause zu gehen", gibt Maxim Luxen zu bedenken.
Ein besonderes Problem besteht also an der Universität Neu-Löwen nicht. Man achtet auf eine strenge Befolgung der Regeln. Man kann das aber nicht überall kontrollieren. Dass Regeln in manchen Fällen missachtet werden, passiert überall. Die Studenten zeigen aber Verantwortung, findet die Eumavia.
Grégory Dalbert