Die EU-Kommission hatte bislang vorgeschlagen, dass bis 2030 Treibhausgase um 55 Prozent reduziert werden müssen. Das Parlament fordert jetzt, dass daraus 60 Prozent werden.
Damit ist das aber noch nicht beschlossene Sache: Darüber muss jetzt das Parlament in Verhandlung treten mit dem Rat, also den Vertretern der EU-Staaten.
Das Parlament hat sich nun mit einer sehr knappen Mehrheit für dieses 60-Prozent-Ziel ausgesprochen. Auch der ostbelgische Europaabgeordnete Pascal Arimont hat für den Vorschlag gestimmt. Große Teile seiner EVP-Fraktion waren dagegen, darunter unter anderem die flämischen und auch die deutschen Christdemokraten.
Arimont steht aber zu seiner Entscheidung, denn der Klimawandel sei das größte Problem der Menschheit. "Jeder Landwirt sagt mir: 'Diese trockenen Böden haben wir bislang nicht gekannt'. Wenn wir der nächsten Generation eine Erde schenken wollen, die nicht unter den Folgen des Klimawandels leidet, dann müssen wir jetzt etwas tun. Nicht erst in 20 Jahren."
"Wenn wir uns in der EU immer nur auf Machbarkeit beruhen, dann hätte es die EU oder den Euro erst gar nicht gegeben", so Arimont über die Kritik, dass 60 Prozent zu ambitioniert seien. "Andere haben kritisiert, dass das Ziel sogar nicht ambitioniert genug ist."
"Ich und ein paar Kollegen haben persönlich entschieden, dass wir diese 60 Prozent wollen", erklärt Arimont. Es bestehe aber auch die Chance, dass man sich im Endeffekt auf 55 Prozent Reduktion einigt.
rop/rasch