Förster und Jäger stellen fest, dass die Anti-Jagd-Bewegung immer aktiver wird. Konkret wurden in den letzten Monaten etwa 30 Hochsitze beschädigt und unbrauchbar gemacht - also nicht nur ein paar Stufen angesägt, sie wurden zum Einsturz gebracht. Jäger und Förster gehen davon aus, dass die Anti-Jagd-Bewegung dahinter steckt. Diese Bewegung will einfach verhindern, dass Wildbestände im Wald gejagt werden.
Hochsitze sind nicht nur in Belgien häufig das Ziel von Vandalismus. Teils geschieht das ohne besonderen Grund oder Bezug zur Jagd, teils sind es aber gezielte Aktionen von Jagdgegnern. Das Unbrauchbarmachen von Hochsitzen ist jedenfalls eine Sachbeschädigung. Die Frage der ethischen Rechtfertigung dieser straf- und privatrechtlichen Aktionen wird innerhalb der Tierrechtsbewegung aber kontrovers diskutiert.
Die Förster in der Region bedauern das sehr - vor allem, weil unter den Hochsitzen auch einige sein sollen, die gar nicht für die Jagd genutzt werden, sondern einfach nur als Aussichtsplattform zur Tierbeobachtung für Wanderer und andere Naturliebhaber - wie zum Beispiel Fotografen - gedacht sind.
Philippe Rouselle, Förster im Hohen Venn, sagte den Kollegen der RTBF und anderen Medien, dass er als junger Mann auch total gegen die Jagd gewesen sei. Heute sehe er das aber anders. Es sei wichtig, die Wildbestände auszudünnen. Zudem sei die Jagd tierfreundlicher geworden. Gerade durch die Ansitzjagd würde sieben Mal weniger auf ein Wildtier geschossen als bei der Treibjagd. Zudem schieße man nur auf Tiere, die sich nicht bewegen. Das verringert die Chance, ein Tier nur schwer zu verletzen.
Er ist aber auch der Meinung, dass die Forstämter viel mehr erklären müssten, warum die Jagd sinnvoll sei. Man müsse die Bevölkerung einfach besser aufklären.
Manuel Zimmermann