Was sind "Flurförderzeuge"? Gewöhnliche Gabelstapler gehören in diese Kategorie von ebenerdigen Transportsystemen - im Unterschied etwa zu denen, die an der Hallendecke hängen.
So mancher Arbeitnehmer ist schon mal aufgefordert worden, den Lkw schnell mit dem Gabelstapler auszuladen. So einfach, wie es aussieht, ist es aber nicht, sagt der Ausbilder und Prüfer Johannes Mungen. "Die Leute meinen immer, sie können fahren. Dabei wird ein Stapler ganz anders gelenkt als ein Pkw."
Johannes Mungen ist nicht zum ersten Mal zur Ausbildung in Belgien. Er schätzt das Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes als seriösen Partner und hat schon für die deutsche Prüfgesellschaft Dekra Kurse durchgeführt.
Erni Mreyen, Weiterbildungsbeauftragter beim ZAWM St. Vith, sagt über die Zusammenarbeit: "Die Lehrgänge zur sicheren Bedienung von Fahrzeugen - vom Gabelstapler über den Kran bis zum Teleskoplader - führen wir schon seit vielen Jahren durch, und zwar nach den deutschen Regeln. Weil es dafür in Belgien keine konkreten Vorgaben gibt."
Dabei arbeitet das ZAWM eng mit hiesigen Betrieben wie der Huppertz AG in St. Vith zusammen. "Die Theorie findet bei uns im Hause statt. Für die Praxis gehen wir systematisch in die Betriebe. Die Geräte werden auch in den offiziellen Fahrausweis der DGUV eingetragen", erklärt Erni Mreyen.
Das "Zertifikat für Ausbilder von Flurförderzeugfahrern" von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, DGUV, wurde auch in Deutschland erst vor gut zwei Jahren eingeführt. Neben der praktischen Schulung sind theoretische Kenntnisse eine wichtige Voraussetzung.
"Wenn ich die Leute frage, wo sich denn der Schwerpunkt des leeren Staplers befindet, dann kommt dieses große Schulterzucken. Aber wenn der Schwerpunkt über die Kippkante wandert, kippt der Stapler um", sagt Johannes Mungen.
"So ein Gefährt wiegt gerne mal fünf Tonnen. Während sich viele der Risiken beim Lastenheben bewusst sind, unterschätzen sie andere Faktoren wie die Fliehkräfte", so Mungen weiter. "Die Leute antworten mir, dass die Fliehkräfte bei einem beladenen Stapler größer als bei einem leeren Stapler sind. Dann nehme ich das Beispiel von der Kirmes und dem Kettenkarussel, um zu erklären, dass es nicht am Gewicht liegt, sondern an der Geschwindigkeit."
Beim ZAWM hat man die Erfahrung gemacht, dass der Betrieb die Ausbildung zu schätzen weiß. "Erstens weil der Betrieb weiß, dass der Mitarbeiter korrekt ausgebildet worden ist. Das Unfallrisiko ist geringer. Und wenn doch etwas passiert, hat es nicht an der mangelnden Ausbildung gelegen. Das ist für die Betriebe sehr wichtig."
Stephan Pesch
Geh jetzt mal davon aus dass dieser Flurförderschein, erworben bei und über das Zawm, auch seine Gültigkeit im benachbarten Ausland hat ? Denn den welchen man über eine Schulung über das Forem in Bierset macht und erhält ist NUR in Belgien gültig und wenn man Glück hat wird dieser auch von verschiedenen Betrieben anerkannt, aber eben nur wenn man Glück hat.