Um Punkt 12 Uhr fährt der große Wassertransporter die schmale Zugangsstraße zur Perlenbachtalsperre runter. Es ist bereits das vierte Mal am Freitag, dass der LKW in Monschau haltmacht. Die erste Tour startete schon um sechs Uhr am Morgen.
Das Wasser schießt förmlich in den noch leeren Wassertank. Einmal über einen Schlauch an der Aufbereitungsanlage Perlbach angeschlossen, dauert es eine Stunde bis der 30 Kubikmeter fassende Tank komplett vollgelaufen ist.
Die Transporte zwischen Monschau und der Trinkwasseraufbereitungsanlage in Elsenborn führt ein privates Unternehmen durch. Für die Vergabe des Auftrags hat es im Voraus eine Ausschreibung gegeben. "Die Auflagen sind sehr streng, die Qualitätsnormen und die Ansprüche an die Firmen sind hoch", erklärt Bütgenbachs erster Schöffe, Charles Servaty. "Im letzten Jahr und auch dieses Jahr hat das Unternehmen Hermanns-Kreutz die Ausschreibung gewonnen."
Im Anschluss an das Füllen macht sich der mit 30 Kubikmeter Wasser voll geladene Trinkwassertransport auf den Weg zur Trinkwasseraufbereitungsanlage nach Elsenborn. Einmal per Schlauch angekuppelt laufen knapp 500 Liter Wasser pro Minute aus dem Tank in die Anlage.
Seit letzter Woche sind so schon einige Fahrten zusammen gekommen, das muss aber nicht heißen, dass der momentane Wasserstand extrem niedrig ist. "Wir sind in der jetzigen Phase bei vorbeugenden Wassertransporten", so Servaty. "Es ist besser vor dem Wochenende vorzubeugen, als während des Wochenendes improvisieren zu müssen."
Grob gerechnet knapp 300.000 Liter Wasser haben seit Donnerstag den Weg nach Elsenborn gefunden. Bei den Transporten handelt es sich aber so gesehen nur um eine Zwischenlösung, eine dauerhafte Lösung ist in Planung und soll in baldiger Zukunft für Verbesserung sorgen. "Eine neue Trinkwasserleitung von Elsenborn aus soll im nächsten Jahr verlegt werden, wenn alles klappt", so Servaty.
Mit Instandhaltungsarbeiten an der Rurstraße, die in der kommenden Woche beginnen, werden dann auch schon erste Abschnitte der Trinkwasserleitung angebracht. Bis aber der gesamte Wasseraustausch reibungslos funktioniert, ist man in Bütgenbach sicherheitshalber noch auf LKW-Transporte angewiesen.
Zurück zum Wassertransport von Freitag: Nach einer Stunde Ausleerung des Tanks ist klar, dass das Ziel, die Reinwasserbehälter bis zu 3,80 Meter zu befüllen, noch nicht erreicht ist. Der Trinkwassertransport darf sich also noch ein weiteres Mal auf den Weg zum Wasserwerk Perlenbach machen, damit die Einwohner der Gemeinde Bütgenbach nicht doch irgendwann in den kommenden Tagen ohne Wasser da stehen.
Robin Emonts