Aufgrund des guten Wetters fand die Pressekonferenz des Naturparkzentrums Botrange im Garten statt - was die Arbeit des Zentrums ganz gut symbolisiert. Denn hier wird alltäglich der Weg in die Natur gesucht.
Der Weg zum Kunden hingegen ist in den letzten Monaten durch die Corona-Krise etwas steiniger geworden. "Ja, das hat Konsequenzen gehabt im April, Mai und Juni, weil wir die Schulklassen gar nicht gehabt haben wie sonst", erklärt Chantal Martin vom pädagogischen Dienst des Naturparkzentrums. "Was wir dann gemacht haben, ist das Programm anzupassen für die Familien jetzt im Sommer. Also wir freuen uns, wenn Familien zu uns kommen, da können wir noch mehr anbieten als sonst."
Neben den Wanderungen oder Schnitzeljagden gibt es nun ein Atelier, in dem Interessierte die Technik des Lehmbaus erlernen können. "Da machen alle mit, Eltern und Kinder. Und das ist eine schöne Möglichkeit, etwas zu entdecken, was früher üblich war. Man kann diese alten Techniken bei uns probieren und das Ergebnis auch sehen - einfach eine schöne Zeit zusammen verbringen."
Für die Schulen hat das pädagogische Personal einen neuen Ansatz gewählt. "Wir werden wahrscheinlich jetzt ab September noch mehr zu den Schulen gehen. Das heißt aber nicht, dass wir drinnen bleiben, im Gegenteil. Dann werden wir auch anbieten, dass wir draußen in der Nähe der Schule mit den Schülern Aktivitäten in der Natur durchführen."
Doch nicht nur das Angebot wird im Moment angepasst, auch die Infrastruktur des Zentrums durchlebt Veränderungen, wie Michael Guebel bei der Pressekonferenz erklärte. Die Kapazitäten des Restaurants werden von 40 auf 80 Personen erhöht. Es werden neue Arbeitsräume für die wissenschaftlichen, administrativen und pädagogischen Teams eingerichtet, daneben erhält das Zentrum sanitäre Anlagen. Außerdem sollen Aufladestationen für E-Bikes und E-Autos weitere Touristen anziehen.
Besucher sollen von nun an übrigens vermehrt lokale Produkte im hauseigenen Laden finden. Dessen Konzept wurde überdacht und neu ausgerichtet. "Der Schwerpunkt wird mehr auf lokale und regionale Produkte gesetzt. Es gab schon immer viele Produkte aus der Gegend, die wir zum Beispiel beim Weihnachtsmarkt angeboten haben und die dann das ganze Jahr über zu finden waren, aber jetzt wird noch mehr darauf geachtet."
Honig aus Berg
Ein Produzent eben jener Produkte ist der Imker Robert Heck aus Bütgenbach-Berg. Seit er zwölf Jahre alt ist, produziert er seinen eigenen Honig. "Da hat mein Opa mir zwei Bienenstöcke geschenkt und mir dann viel Glück gewünscht mit den Bienen."
Nicht nur lokal ist der Honig von Robert Heck, sondern auch abwechslungsreich im Geschmack. "Ich mache da eine Selektion in den Honigsorten. Das ist für die Kunden natürlich interessant, wenn man Frühjahrshonig oder Löwenzahnhonig, Lindenhonig oder Heidehonig oder Waldhonig anbieten kann. Die Kunden sind sehr wählerisch, wenn sie ein Produkt kaufen."
Der Imker ist froh, seinen Honig schon seit gut zehn Jahren in Botrange anbieten zu können. Über den regionaleren Ansatz freut er sich. "Ja, das ist interessant, weil hier doch viele Wanderer durchkommen. Das sind meist sehr naturverbundene Leute, die nicht nur die grüne Natur draußen suchen, sondern sich auch vielleicht mit gesunden Produkten ernähren wollen." Mitten in der Natur und mit der Natur. So möchte das Naturparkzentrum Botrange auch weiterhin arbeiten.
Andreas Lejeune