"Willkommen in Europas kraftvollem Garten". So lautet seit 2017 das Image der Destination Ostbelgien. Und alles, was die Besucher in diesem kraftvollen Garten erleben, möchte man nun mit den sogenannten O-asen bündeln und verbinden.
Christoph Hendrich hat die O-asen als Projektkoordinator begleitet: "Die O-asen sind dafür da, diese Bühne, die Gefühle, die auch beim Gast unterbewusst hervorgerufen werden, zu verstärken, zu bestätigen und zu akzentuieren. Und die O-ase selbst ist dann in dem Fall ein Rückzugsort, aber gleichzeitig auch ein Markenkontaktpunkt für die Destinationsmarke Ostbelgien."
Dieser Rückzugsort hat die Form einer Wohnzimmercouch, erläutert der Designer Matthias Kohn, der die O-asen umgesetzt hat. Er verbindet mit dem Projekt vor allem Heimat, Natur und Gastfreundschaft. Diese hat er in seiner Couch zusammengefasst, die er als Einladung versteht, im öffentlichen Raum Platz zu nehmen.
Rückzugsorte mit typisch lokalen Merkmalen
Das Material bezieht sich klar zur Region, die Rückenlehne ist aus Blaustein, das Sitzelement ist aus einer belgischen Eiche geformt. Drei O-asen hat man bis jetzt eingesetzt. Für Christoph Hendrich ist hier noch nicht Schluss. "Wir haben jetzt erst einmal zwischen Weser und Göhl für Eupen, Lontzen und Raeren eine O-ase entwickelt", so Hendrich. "Es würde mich wundern, wenn wir dieses Konzept nicht auch auf den Süden ausweiten könnten und ich rechne fest damit, dass wir auch in Zukunft noch weitere dieser Orte in Ostbelgien verankern werden."
In Eynatten steht die O-ase etwas versteckt, aber malerisch umgeben. "Wir haben das Wasser, wir haben den typischen Blaustein für die Region, wir haben die schöne alte Kirche, wir haben die schöne auenhafte Wiese mit kleinen Bäumchen", erklärt Christoph Hendrich. "Also alles, was so ein bisschen typisch für die Region steht, haben wir hier an einem Ort. Auch teilweise noch sehr abgespalten vom Straßenverkehr. Also wirklich ein Rückzugsort im wahrsten Sinne des Wortes."
Internationaler Preis für die TAO
Solche besonderen Punkte wie eben die O-asen oder aber Wander- und Radwege gilt es nicht nur umzusetzen, sondern auch zu bewerben. Und hier sind digitale Wege unumgänglich. Seit 2013 arbeitet die Tourismusagentur mit der Webseite outdooractive.com zusammen. Outdooractive ist die weltweit führende Plattform für Outdoor-Aktivitäten. Auf der Internetseite werden zum Beispiel Wander-, Rad- oder aber Kanutouren angeboten und vorgestellt. Das geschieht über einzelne Nutzer oder über Partner wie die Tourismusagentur.
Bei einem solch großen Angebot zählt es das eigene Angebot möglichst detailliert vorzustellen, erklärt Senior Account Manager Dirk Weidemann: "Content is King. Das hat man schon vor 20 Jahren gesagt, das ist auch heute noch so. Guter Content ist das A und O im Netz. Es gibt eine riesige Fülle von Content. Wir versuchen unsere Partner dahingehend auch immer wieder zu animieren: Gebt den Content bitte auch so ein, wie ihr ihn auch finden würdet. Das heißt möglichst viele Informationen zusätzlich zu einem nackten Wegetrack einzugeben, sprich Sehenswürdigkeiten, sprich Gastronomie, sprich Unterkünfte, wo ich vielleicht einkehren kann."
Jede Tour wird bewertet. Hier kommt es darauf an möglichst vollständige Informationen zu liefern. Diese Arbeit wird von outdooractive bewertet. Dieses Jahr zum ersten Mal auch in einem internationalen Rahmen. Und hier hat die Tourismusagentur Ostbelgien den ersten Platz erreicht.
"Wir haben unsere Datenbank analysiert und festgestellt, dass die Ostbelgier das wohl sehr sehr gut machen. Sie sind natürlich in starker internationaler Konkurrenz, aber sie haben den ersten Preis gewonnen", so Weidemann. "Der Platz zwei ging an Trentino in Italien und der Platz drei ging in die Schweiz an die Region Jungfrau.
Lokal die richtigen Anreize schaffen und diese dann digital hervorheben. Das ist der Weg, den die Tourismusagentur recht erfolgreich zu gehen scheint.
Andreas Lejeune