Grün heißt ja, orange vielleicht und rot nein: Die neue Reise-Ampel soll deutlich machen, wo man diesen Sommer Urlaub machen darf. Bedeutet das gleichzeitig auch eine Entlastung für Reisebüros? Schließlich haben die wegen Corona gerade alle Hände voll zu tun. "Was momentan sehr viel Zeit braucht, ist die Beratung wegen der Einreisebestimmungen", berichtet David Bocher, der Inhaber von Orion-Reisen.
"Viele Flüge fallen aber auch aus oder werden umgebucht oder die Hotels schließen oder öffnen später. Wir kriegen die Meldung dann erst zwei Tage vor Abreise und müssen den Kunden noch mal anrufen usw. Wir haben einen bedeutsamen Mehraufwand."
David Bocher glaubt jedoch nicht, dass dieser Mehraufwand durch die neue Reise-Ampel verschwinden wird. Jedoch gebe die Ampel der Kundschaft eine klarere Übersicht. "Die Kunden sind sicherer, wenn es von offizieller Seite ein Ampelsystem gibt", glaubt er. "Bei Farbe orange müssen wir nach wie vor jede Einreisebestimmung prüfen und demnach auch individuell beraten."
Eine Einreise in die orange Zone wird von offizieller Seite nicht empfohlen, jedoch auch nicht verboten. Das sorgt bei vielen Kunden für Verwirrung. "Wir haben viele Kunden, die nachfragen und verunsichert sind wegen der Farbe orange, denn das heißt ja, es kann zu Restriktionen kommen, muss aber nicht", erklärt Bocher.
"Wir haben zum Beispiel viele Kunden für Griechenland und Spanien. Da müssen Sie vor der Reise ein Formular ausfüllen und in Griechenland werden auch stichprobenweise Corona-Tests gemacht. Wenn dieser Test negativ ist, können Sie sich in Ihrem Hotel ganz normal aufhalten. Wir raten den Kunden, im Voraus einen Corona-Test hier vor Ort zu machen, dann kann dort gar nichts passieren."
Außerdem bestehe in den Ländern der orangen Zone auch nicht überall das gleiche Risiko. Im Zweifel ist also derjenige besser bedient, der sich beraten lässt oder selbst gründlich recherchiert.
Sarah Dederichs