Die Übergabe läuft. Seit zwei Wochen erklärt Nathalie Beerden ihrem Nachfolger Kurt Maertens, was ihm als neuer Kommandant der Sportkaserne bevorsteht. Sie selber blickt zufrieden auf die vergangenen fünf Jahre: Gemeinsame Projekte, wie der Sportplatz in Schönefeld, haben die Partnerschaft mit der Stadt Eupen gefördert.
Und auch privat ist ihr die Weserstadt ans Herz gewachsen. "Es ist sehr schön hier: die Gastfreundschaft der Leute und die Offenheit. Die Menschen sind sehr herzlich hier. Ich bleibe auch hier wohnen, was ja auch ein Zeichen ist, dass ich mich hier wohlfühle und hier meine neue Heimat ist."
Eupen soll ihr Wohnort bleiben - auch wenn sie künftig in Brüssel arbeitet. Dort will sie im Personaldienst die Zukunft des Militärs sichern. "Wenn man sich das Militär ansieht, weiß man, dass das Problem beim Personalmangel liegt. Und als man mir den Posten angeboten hat, habe ich Ja gesagt, denn ohne Personal können wir nicht funktionieren."
Junge Leute anziehen - und sie in die verschiedenen Arbeits-Bereiche des Militärs schnuppern lassen. So lautet das neue Rekrutierungskonzept. Hier in Eupen liegt der Fokus jedenfalls auf Sport. Zwei Monate mussten die Kadetten wegen Corona zu Hause trainieren. Seit dem 18. Mai sind kleinere Sport-Gruppen aber wieder erlaubt.
Priorität hat in der Sportkaserne zurzeit der Unterricht für angehende Sportausbilder. "Wir haben ein internes Corona-Reglement aufgesetzt, um das Risiko so klein wie möglich zu halten. Unsere Absicht ist, dass wir keine Kranken haben - das ist bis jetzt gelungen - und dass wir dann ab September auch wieder die anderen Ausbildungen anfangen können."
Ausbildungen, die man hier in der Sportkaserne optimal absolvieren kann, findet Beerden. Als einzige Sportschule des belgischen Militärs sei es wichtig, den Standort in Eupen zu sichern. "Hier haben wir alles, was wir brauchen, um die Ausbildung in kurzer Zeit zu organisieren", betont Beerden. "In der Unterstadt haben wir auch noch ein Schwimmbad, den Wald und ein Mountainbike-Parcours"
Das Militär darf die Eupener Sportinfrastruktur nutzen. Im Gegenzug besuchen hiesige Vereine auch regelmäßig die Kaserne. Lokale Kontakte, die der künftige Kommandant erst nach dem offiziellen Stabwechsel knüpfen kann, denn die feierliche Übergabe muss diesmal ohne Gäste stattfinden.
Raffaela Schaus