"Der Optimismus kriegt einen Schaden, aber die Leidenschaft bleibt immer", sagt Paul Rom, Geschäftsführer der Rom AG, über seine Firmenphilosophie nach der harten Corona-Zeit. Der Polstermöbelhersteller hat sehr unter der Krise gelitten. "Wir produzieren nichts für die Lager, sondern funktionieren eher wie ein Restaurant: Jemand bestellt, und wir bauen das dann", erklärt Rom. "Wenn also niemand zwei Monate lang bestellt, dann bauen wir nichts und können auch nichts liefern. Es ist ein kompletter Stopp - und das ist ein ernstes Problem."
So ernst, dass das Unternehmen Mitarbeiter entlassen hat, um Kosten zu sparen - an allen vier Standorten in Eupen, Polen, Rumänien und Tunesien. Wie viele, darüber schweigt der Geschäftsführer. Nur so viel will er verraten: Es habe keine Massenentlassungen gegeben.
Vier Mitbewerber aus der Polstermöbelbranche seien schon in Insolvenz, so Paul Rom. Um dies zu verhindern, benötige man eine Krisenstrategie, die nicht nur sein Unternehmen verfolge: Neben den Corona-Schutzmaßnahmen müsse man Kosten senken, den Vertrieb ankurbeln und die Liquidität sichern.
Mittlerweile konnte die Rom AG ihre Produktionsstandorte wieder öffnen, wenn auch unter Corona-Auflagen und mit reduzierter Kapazität. Und auch die Kunden - sprich die Möbelhändler - sind wieder aktiv. "Die verkaufen auch was, zwar nicht soviel, wie man sich wünschen würde, aber es geht wieder los. Es ist eine unglaubliche Erleichterung für alle im Unternehmen, endlich wieder etwas tun zu können", freut sich Paul Rom, "denn je länger die Pause, desto größer werden die Zukunftsängste."
Die Zukunft ist allerdings mehr denn je ungewiss - auch für Mitarbeiter, die im Zuge der Krise entlassen wurden. Und wie sich die kommenden Monate entwickeln werden, lässt sich nur schwer abschätzen.
Nächstes Jahr besteht das Familienunternehmen Rom 60 Jahre. Eigentlich sollte das Firmenjubiläum groß gefeiert werden. Diese Pläne seien jetzt nach hinten geraten, so Paul Rom, aber nicht vergessen.
mb/mg
Viel Glück
Das wichtige Thema "Zuversicht" aus unserem Interview hat es leider nicht mehr in den Beitrag geschafft.
Wir dürfen bei Rom zuversichtlich sein, weil wir alle nötigen Maßnahmen getroffen haben, um diese schwierige Zeit sicher zu bestehen.
Jedes Problem, jede Krise birgt Chancen, auf denen der Erfolg der Zukunft wachsten kann.
Zum Thema Entlassungen: Wir reden grundsätzlich nicht gerne über Zahlen in der Öffentlichkeit. Eine Entlassung ist ein sehr trauriges und sehr persönliches Ereignis, das im Radio nichts zu suchen hat. Insgesamt hat sich die Rom-Familie in den letzten Jahren sehr vergrößert. Wir "Römer" sind stolz auf unseren Weg. Unser Team hat Großartiges geleistet, auch das stimmt mich zuversichtlich.