Der Terminkalender für diese Woche ist voll. Und auch nächste Woche sind nur noch wenige Plätze frei im Schönheitssalon von Iris Henrotte. Die Angst vor dem Corona-Virus schreckt ihre Kunden offenbar nicht ab, aber einiges wird anders sein.
An der Eingangstüre steht ein Desinfektionsmittel für die Hände bereit. Genauso wie Mundschutzmasken für Kunden, falls die ihre vergessen.
Rosa sind die Masken. Sie stammen noch aus eigenen Beständen, denn im Schönheitssalon ist man das Tragen der Masken bei der Maniküre gewohnt. Deswegen weiß Iris Henrotte aus Erfahrung, dass das Tragen der Masken bei steigenden Temperaturen unangenehmer wird. "Im Sommer wird's teilweise unerträglich und bringt einen zum Schwitzen", erzählt Iris Henrotte.
Nur eine begrenzte Zahl von Kunden darf ab Montag ins Geschäft. Aber die ausgebildete Friseurin, Visagistin und Nageldesignerin freut sich auf jeden einzelnen. Deshalb ist auch ausnahmsweise an diesem Montag geöffnet. Schließlich hat sie diesen Neustart sehnsüchtig erwartet.
Die Tische und Sitzplätze wurden auseinander gezogen, damit genug Distanz zwischen den Kunden gewährleistet werden kann. Keine große Sache. Andere Dinge sind gewöhnungsbedürftiger. "Wir müssen darauf achten, den Kunden nicht zu nahe zu kommen. Wir dürfen keine Getränke servieren und die Toiletten dürfen nur im Notfall genutzt werden, sagt die Saloninhaberin.
Lange hat Iris Henrotte darauf gewartet, wieder zu arbeiten. Sie und andere Selbstständige fühlen sich von den Regierungen des Landes aber im Stich gelassen: "Wir hätten uns über Steuersenkungen gefreut und die Hilfen kommen viel zu spät und müssen dann auch noch besteuert werden", so die 33-Jährige. "Alle Kosten laufen weiter, während man nichts verdienen darf."
Dass es irgendwann mal wieder zu einer Ausgangssperre und einer Zwangspause kommen könnte, das mag sich Iris Henrotte kaum vorstellen. Iris Henrotte möchte positiv bleiben und die Welt wieder - im wahrsten Sinne des Wortes - ein bisschen schöner machen.
mz/rasch