Ein kurzer Halt unter dem Torbogen, und in wenigen Sekunden macht die Pflegekraft den Abstrich. Nicht nur für das Krankenhaus ist das Drive-in eine praktische Sache. "Es geht schnell und ist unkompliziert, man braucht nicht aus dem Auto auszusteigen", sagt Melanie Kreusch vom Organisationsteam. Gerade für Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, ist das eine Erleichterung. Der Abstrich kann sowohl auf der Fahrer- als auch der Beifahrerseite gemacht werden.
In nur wenigen Tagen hatten Melanie Kreusch und ihr Team das Drive-In auf die Beine gestellt. Dabei konnten sie bereits auf Erfahrungen mit dem ersten Covid-Center zurückgreifen. Zu Beginn der Krise wurde in einem alten Teil des Krankenhauses Abstriche gemacht. "Der Aufwand war viel zu groß, das Reinigen war sehr aufwändig und es wurde viel Material gebraucht. Das Drive-in ist gezielter und effizienter."
In der ersten Woche wurden bereits 49 Personen im Drive-in getestet. Bei positivem Ergebnis werden die Leute zu entsprechenden Maßnahmen wie Quarantäne aufgefordert. Alle Patienten konnten zu Hause bleiben.
Im Krankenhaus ist die Situation mittlerweile entspannt. Darüber freuen sich Chefarzt Dr. Frédéric Marenne und sein Team. "Wir haben keinen Patienten mehr auf der Intensivstation. Es gibt noch ein paar Patienten auf der normalen Station, die in der Heilungsphase sind, und auf der Isolierstation", erklärt Dr. Marenne.
Kein Vergleich mit der Situation vor sechs Wochen. Bis zu acht Covid-Patienten waren gleichzeitig auf der Intensivstation, bis zu 50 Patienten insgesamt hat das Krankenhaus aufgenommen. Nach Angaben von Dr. Marenne liegt das St.-Nikolaus-Hospital Eupen laut Statistiken auf dem gleichen Niveau wie andere Krankenhäuser.
Auch mit der internen Organisation ist der Chefarzt zufrieden. Ärzte und Pflegepersonal hätten Kräfte gebündelt. In den letzten Wochen habe man viele Erfahrungen gesammelt. Das Drive-in sei jetzt die erste Etappe auf einem neuen Weg.
Lernen, damit zu leben
Eine zweite große Welle befürchtet Dr. Marenne nicht. "Aber ich glaube, dass wir lernen müssen, damit zu leben. Immer aufzupassen, damit sich kein Patient und kein Personalmitglied sich anstecken. Darauf bin ich sehr stolz: In den letzten sieben Wochen hat sich keiner angesteckt."
Dass das so bleibt, dazu soll auch das Drive-in beitragen. Für einen Monat ist es zunächst vorgesehen. Patienten sollen wissen, dass die Tests nur auf ärztliche Anordnung und nur nach Terminvergabe im Labor durchgeführt werden.
mb/km