Das Wetter ist schön, der Himmel ist blau, die Sonne scheint - das lässt uns Menschen die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie besser ertragen. Die Natur aber würde sich über Regen freuen, denn in den letzten vier Wochen hat es in Ostbelgien kaum Niederschlag gegeben.
In den letzten Tagen war es dazu auch noch sehr windig. Die Förster sind deshalb besorgt. "Im Wald und im Venn ist es sehr trocken", sagt Yves Pieper, der Leiter des Forstamtes in Verviers. "Die Reste von den letzten Jahren, vom Käferholz und den Windfällen, sind jetzt so richtig ausgetrocknet. Da genügt ein kleiner Funke und Wind, damit da alles Feuer fasst."
Eigentlich müssten deshalb jetzt auch die roten Fahnen im Venn wehen, doch das ist vor dem Hintergrund der Corona-Krise nicht nötig, "weil ja ohnehin die Einschränkungen bestehen und im Venn keine Touristen anzutreffen sind", erklärt Pieper. "Insofern besteht im Venn viel weniger Publikumsverkehr als sonst."
Zu den ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen erklärt Pieper: "Das Gelände wird regelmäßig befahren. Die Fernsichten sind dort auch sehr gut, so dass man relativ schnell eine Rauchentwicklung feststellen kann. Die Förster sind also nach wie vor vor Ort, so dass ein eventueller Feuerherd schnell festgestellt werden kann."
Zu allem Übel steht uns laut Wetterprognosen auch noch ein knochentrockener Sommer vorher. "Wir haben schon zwei trockene Sommer hinter uns, 2018 und 2019, und es sieht zur Zeit wirklich nicht gut aus. Und wir können uns darauf gefasst machen, dass auch nochmal ein beachtliches Käferjahr auf uns zukommt - und das wäre für unsere Wälder sehr schlecht, aber auch ökonomisch."
Pieper und seine Kollegen wünschen sich vor allem eines: Regen. "Das ist für die Bevölkerung ein uninteressanter Wunsch, aber wir wünschen uns relativ schnell Regen - und zwar während einer langen Periode, damit der Wasserhaushalt im Wald, aber auch in der Landwirtschaft wiederhergestellt werden kann."
Sehr trockener Frühling: Feuer in Naturschutzgebiet in der Provinz Antwerpen
sn/mg