Wie viele von uns müssen auch die Studenten aktuell zu Hause bleiben. Universitäten und Hochschulen sind geschlossen, Unterrichte finden digital statt und die Prüfungen sollen, zum Beispiel an der Uni Lüttich, über das Internet durchgeführt werden.
Für Andrea Hilgers, Präsidentin der Studentenvereinigung Paludia, ist die aktuelle Situation mit einigen Unsicherheiten verbunden. "Das ist ziemlich kompliziert und auch komisch für uns, auf einmal keinen Lehrer mehr und auch kein Blatt oder Fragebogen vor sich zu haben. Wir wissen irgendwie noch nicht so richtig, wie das vonstatten gehen soll, und wie das mit der Materie aussieht. Das sind einfach noch mega viele Fragezeichen."
Auch die Umstellung, den Unterricht von nun an digital und nicht analog stattfinden zu lassen, war nicht so einfach. Zwar kann man sich nun nach eigenem Tempo mit dem zur Verfügung stehendem Material auseinandersetzen, gewisse Aspekte sind allerdings auch verloren gegangen. "Das, was auch fehlt, sind die mündlichen Erklärungen. Nicht jeder Lehrer filmt sich selber und gibt Erklärungen zu dem Unterricht, den sie online gestellt haben", bedauert Andrea Hilgers.
"Das kann auch keinen physischen Kontakt ersetzen. Selbst wenn man eine Videokonferenz macht, ersetzt das einfach keine Fragestunden in den Klassen oder in den Auditorien - und das fehlt einfach."
Die Kommunikation mit den Lehrern oder Mitstudenten ist also nicht einfacher geworden. Doch was ist, wenn diese Kommunikation gar nicht zu Stande kommt? Viele Studenten sind zu Hause und manche von ihnen halten sich in Gegenden auf, die nicht die beste Internetverbindung vorweisen können.
"Es ist ein ganz großes Problem, dass nicht jeder die Möglichkeit hat, gutes Internet zu haben", glaubt Hilgers. "Ich stelle es mir auch schwierig vor, wenn Prüfungen über Internet laufen. Denn da kann es natürlich auch passieren, dass die Internetverbindung plötzlich nicht mehr geht und man die Prüfung quasi nicht mitschreiben konnte."
Auch wenn sich Universitäten und Hochschulen zurzeit bemühen, Fragen wie diese zu beantworten, erweist sich die Situation nicht als einfach, denn Schwierigkeiten gibt es viele.
Ein weiteres Thema sind all jene Studenten, die eigentlich im Praktikum sein sollten. "Es sind auf der Hochschule sehr viele gewesen, die ihr Praktikum auf der Stelle, sprich sofort am 13. März, abbrechen mussten. Aus Sicherheitsgründen musste die Schule das so machen. Und es ist noch nicht bei allen Studiengängen klar, wie das weiter geht", weiß Hilgers.
Wie es nun weiter geht, das bleibt ungewiss. Ende April soll nun endgültig entschieden werden, wie die Prüfungen stattfinden und wie das akademische Jahr dann zu Ende gehen wird. Studenten wie Andrea Hilgers wünschen sich so schnell wie möglich eine Rückkehr zur Normalität: "ganz normal morgens aufstehen, zur Schule fahren und nicht zuerst mal den Computer anmachen müssen. Ja, das ist alles ein bisschen kompliziert."
Andreas Lejeune