An Ostern gibt es zahlreiche Bräuche. Dazu gehören nicht nur das Ostereierfärben und -suchen, sondern auch das Osterklappern. Von Gründonnerstag bis zur Osternacht verstummen die Kirchenglocken als Zeichen der Trauer. Normalerweise ersetzen Kinder die Glocken, indem sie mit Klappern und Ratschen durch das Dorf ziehen.
"In diesem Jahr ist das nicht möglich und die Kinder sind zum Home-Klappern aufgerufen. Zu Hause klappern - vom Balkon aus", erklärt Pastor Lothar Klinges.
In einigen Familien schellt der Wecker früh morgens, damit die Kinder es pünktlich zum Klappern auf den Balkon oder vor die Haustür schaffen. "Ich bin schon einige Jahre mitgegangen. Wir wollen etwas dazu beitragen, auch wenn man nicht in der Gruppe geht", sagt Anouk.
Trotzdem fehlt den Klapperjungs und -mädchen der direkte Kontakt. Nigel klappert am liebsten zusammen mit seinen Freunden: "Es macht mir Spaß - den Freunden erzählen, was man tagsüber gemacht hat."
Die Ostermessen können nicht in den Kirchen stattfinden. Für Pastor Lothar Klinges ist das eine neue Erfahrung: "Es ist eine einmalige Situation, diese Pandemie." Liedtexte und Gebete für Hausgottesdienste liegen in der Kirche in Weywertz aus (sie stellt der Pfarrverband Bütgenbach bereit).
Das Licht der Osterkerze wird nicht in der Kirche - sondern von Haus zu Haus verteilt: "Wir versuchen es hier, indem wir einigen Leuten, kranken oder einsamen - die Osterkerze vor die Tür stellen. Wir wollen ein kleines Licht in dunkler Zeit übermitteln."
Ostern fällt wegen Corona nicht aus - und genauso wenig muss nun völlig auf die Osterbräuche verzichtet werden. Die Klapperkinder machen es vor und setzen von zu Hause aus ein Zeichen der Verbundenheit.
Chantal Scheuren
Gute Idee! Frohe Ostern Allen! Bitte weiter klappern ... 🙂