"Wir müssen uns natürlich komplett neu erfinden", erklärt Wolfram Graf-Rudolf, Direktor des Aachener Tierparks, im BRF-Interview. "Wir arbeiten in verschiedenen Zügen: Die Pfleger zum Beispiel sind in drei Zügen aufgeteilt, die sich auch nie begegnen. Sie arbeiten zwei Tage und machen vier Tage frei. Das Gleiche gilt für die Verwaltung und die Handwerker. Und die Mitarbeiter, die üblicherweise an der Kasse und im Kiosk arbeiten, werden jetzt variabel eingesetzt."
Um das Risiko zu minimieren und die Aufrechterhaltung des Parks auch im Falle einer Covid-Erkrankung innerhalb des Personals gewährleisten zu können, gebe es zwischen den einzelnen Gruppen keinerlei Berührungspunkte, erklärt der Zoodirektor.
Die neuen Umstände machen es dem Personal nicht leicht. "Es wird von allen Mitarbeitern gerade sehr viel verlangt und ich bin auf dieses Team extrem stolz. Jeder macht das, was er glaubt am besten zu können - auch wenn es nicht sein Fachbereich ist - und jeder sorgt dafür, dass die Stimmung im Laden gut bleibt. Das ist ein ganz wichtiger Aspekt, wenn man ohne Besucher und Ablenkung hier in diesem Betrieb arbeitet", sagt Wolfram Graf-Rudolf.
Aber nicht nur für die Mitarbeiter, auch für die Tiere ist die Situation ungewohnt - vor allem für die im Streichelzoo, die engen Kontakt zu den Besuchern gewohnt sind. "Wir müssen gerade Streicheleinheiten vergeben", lacht Graf-Rudolf. "Gerade die Zwergziegen, Wellensittiche oder Alpakas waren sehr irritiert in den ersten Tagen. Und wir mussten jedesmal eine halbe Stunde fürs Knuddeln einplanen. Aber das hat sich mittlerweile ein bisschen gelegt."
"Wenn wir dann irgendwann wieder öffnen dürfen, wird dann wahrscheinlich auch die Überraschung genau so groß sein, dass da wieder Leute sind. Und ich glaube ein Großteil der Tiere wird sich darüber richtig freuen."
Bis dahin lässt sich das Geschehen im Zoo auch auf der Facebook-Seite des Aachener Tierparks verfolgen.
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