Am Hof Peters in Emmels scheint alles still zu stehen. Doch ein Blick in die Küche verrät etwas anderes. Allerdings ist das rege Treiben eher überschaubar, "da unsere betreuten Mitarbeiter jetzt alle zu Hause oder in ihren Wohnheimen bleiben müssen", erklärt Theo Boemer, der Geschäftsführer des Hofs Peters. "Deswegen sind wir jetzt hier nur zu vier Personen anwesend."
"Wir kochen weiter für die Senioren, da wir hier mit den Jahren ein 'Essen auf Rädern' aufgebaut haben, mit dem wir zwischen 20 und 35 Personen beliefern. Das sind Senioren in diversem Alter, die von uns erwarten, dass wir täglich kommen. Und das müssen wir auch beibehalten", sagt Boemer. "Wenn wir auf unsere Fahne geschrieben haben 'Wir sind ein Sozialbetrieb für Soziales', dann möchten wir unsere Senioren natürlich gerne weiter beliefern."
Aber das ist gar nicht mal so einfach. Denn neben den betreuten Arbeitskräften fehlen wegen der Corona-Krise auch zahlreiche Ehrenamtliche. Damit es weiter läuft, muss hier jetzt jeder mit anpacken. So wird auch die Sozialarbeiterin kurzerhand zur Küchenhilfe.
Hygiene wird auch hier groß geschrieben, Corona hat damit allerdings nichts zu tun. "Wir kochen immer sehr sauber unter hygienischen Vorschriften", erklärt Boemer. "Allerdings haben wir unseren Senioren jetzt einen Zettel mitgegeben, damit sie die Box an die Tür stellen. Wir tauschen die leere Box dann gegen eine mit warmem Essen, damit wir keinen Kontakt mit den Senioren haben und keine Gefahr für die Menschen besteht."
Den Kontakt zu den Menschen vermeiden, das fällt dem Team gerade besonders schwer. Denn hier kommt es auf den persönlichen Kontakt an. Und der fehlt zur Zeit auch allen Teilnehmenden der Tagesstätte. "Es ist nicht bei allen gut angekommen, dass sie zu Hause bleiben sollen, denn die meisten freuen sich doch sehr, hier hin zu kommen", weiß Boemer.
"Wir hören auch schon von den Eltern und Angehörigen, dass sie täglich fragen: 'Wann dürfen wir denn wieder zurück zur Arbeit? Wann dürfen wir wieder zum Hof Peters?' Aber das steht leider noch in den Sternen."
Für Theo Boemer ist es zwar wichtig, dass vor allem das Essen auf Rädern weiterhin bestehen bleibt. Aber noch viel wichtiger ist es ihm, dass sein Sozialbetrieb bald wieder ein solcher sein kann - ein Ort, wo Menschen sich begegnen.
sd/mg