Das öffentliche Leben ist im Großen und Ganzen erstmal auf Eis gelegt. Die Aachener Innenstadt ist ziemlich leer. Vereinzelt waren Personen auf den Straßen zu sehen, viele von denen haben aber auch schon Mundschutz und Handschuhe getragen. Aufgefallen ist besonders, dass die Menschen den Sicherheitsabstand penibel wahren. Auf den Stufen zu einem Café am Elisenbrunnen saßen Menschen mit jeweils zirka drei Metern Abstand zwischen sich - als hätte man das mit einem Maßband abgemessen.
Es fühlt sich sehr merkwürdig an. Die Menschen gehen sich gegenseitig aus dem Weg, um den Abstand zueinander möglichst groß zu halten. Man sollte es auf jeden Fall niemandem Übel nehmen, wenn jemand plötzlich die Straßenseite wechselt. Es ist eine Ausnahmesituation und das merkt man auch draußen.
Geöffnet haben nur noch Supermärkte, Drogerien, Banken, Poststellen und Apotheken. Theoretisch könnten Zeitungskioske noch öffnen. Viele Restaurants und Imbissbuden in der Pontstraße haben ebenfalls geschlossen, es ist auch gar keine Kundschaft mehr da. Die wenigen Restaurants, die geöffnet haben, lassen nur noch einen Kunden rein und bieten nur noch Speisen zum mitnehmen oder Lieferdienst an.
Einige Menschen gingen einkaufen. Im Park sah man vereinzelt Menschen sitzen, die die Sonne etwas genossen. Das waren vor allem ältere Leute. Generell hatte man das Gefühl, dass der Altersdurchschnitt auf Aachens Straßen gestiegen ist, junge Menschen scheinen das rausgehen wirklich zu meiden. Nicht einmal an der RWTH sah man viele junge Leute, immer nur vereinzelt. Die Universität ist geschlossen.
Auf den Straßen sieht man vermehrt das Ordnungsamt, ab und an auch die Polizei. Kontrolliert wird auf jeden Fall, auf dem Marktplatz zum Beispiel. Eben dort, wo normalerweise viele Leute zusammenkommen.
Anna Langkowski