Ostbelgien hat sein erstes Wochenende mit den drastischen Corona-Maßnahmen hinter sich. Wie geht es nun weiter? Die Frage gilt im besonderen Maße auch für Restaurantbetreiber, so wie zum Beispiel Wim Van de Voorde. Meeting Point heißt sein Restaurant. Doch mit Meetings ist hier erst mal Schluss.
Der Koch und Restaurantbetreiber war wie wohl jeder im Horeca-Sektor über die drastischen Maßnahmen erschrocken. "Wir haben am Donnerstagabend mit Schrecken erfahren, dass wir tatsächlich drei Wochen nicht arbeiten dürfen. Das ist für uns tatsächlich ein schwerer Schlag."
Wim Van de Voorde musste in den letzten Tagen viele Entscheidungen treffen. Sein Glück ist sein zweites Standbein. Denn neben dem Restaurant ist er als Traiteur aktiv. Für ihn heißt es jetzt: Kreativ sein. "Durch die Anfragen vieler Gäste, Freunde und Bekannte sind wir auf die Idee gekommen, einen Traiteur-Service anzubieten, welcher uns ermöglicht, die bereits gekaufte Ware weiter zu verarbeiten."
Positiv bleiben - und das obwohl die Rahmenbedingungen alles andere als gut sind. Wim Van de Voorde will den Kopf nicht in den Sand stecken. Aber viele Fragen sind ungeklärt, sagt er. Was ist mit dem Personal? Und was ist, wenn die Maßnahmen noch um weitere Wochen verlängert werden sollten?
"Wir stellen uns die Frage, ob das tatsächlich nach drei Wochen gegessen ist oder wie lange sich das ziehen wird. Bei uns ist es bei vielen Aufträgen schon über die drei Wochen hinaus gegangen, weil die ganze Infrastruktur in Eupen, zum Beispiel im Sportbereich, bis zum 19. April geschlossen bleibt. Unter anderem war ein Catering für das Eupener Sportlager vorgesehen - und auch diesen Auftrag haben wir durch die Schließung verloren."
Überrascht habe ihn, dass es schnell viele besorgte und aufmunternde Reaktionen von Freunden, Familie und Bekannten gegeben hat. Auch das gibt dem Koch die Kraft, den Kopf nicht hängen zu lassen. "Am Donnerstagabend sind Gäste von einem hier ansässigen Service-Club auf mich zugekommen und hätten mir privat Ware abgekauft, die ich nicht weiter hätte verarbeiten können. Ich fand das herzerwärmend, wie groß die Solidarität ist."
Besonnene Reaktion nach Absagen von Sportevents in der Region
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