Fast jede zehnte Geschäftsfläche im Zentrum von Malmedy steht leer. Das ist zwar besser als der wallonische Durchschnitt. Trotzdem sorgen ein Dutzend leere Geschäfte im Stadtzentrum nicht gerade für Attraktivität. Deshalb möchte die Stadt zukünftigen Geschäftsleuten unter die Arme greifen, wenn sie etwas Innovatives anbieten. "Damit meinen wir Geschäfte, die Produkte anbieten, die momentan noch nicht im Stadtzentrum verkauft werden", erklärt André-Hubert Denis, Schöffe für Wirtschaft. "Sie müssen sich mit ihrem Angebot unterscheiden oder einen anderen Service anbieten als andere Geschäfte."
Die Prämie kann bis zu 3.000 Euro betragen. Das Angebot gilt ab sofort und richtet sich an jeden, der sich in ein kommerzielles Abenteuer stürzen möchte. Aber es müssen Bedingungen erfüllt werden. "Mit dieser Prämie soll ein Teil der Kosten erstattet werden, die mit der Geschäftseröffnung in Verbindung stehen. Man muss uns aber vorab den Beweis liefern, dass man etwas Neues anbieten wird", so Denis.
"Dann muss man auch garantieren, dass die Aktivitäten nicht nach zwei oder drei Wochen oder Monaten wieder beendet werden. Man muss uns schon den Nachweis liefern, dass ein Businessplan aufgestellt worden ist, für ein Geschäft, dass wenigstens zwei, drei Jahre geöffnet bleibt."
Das Stadtzentrum, das für seine Geschäfte bekannt ist, soll also einen neuen Schwung erfahren. Das ist das erklärte Ziel. "Heutzutage haben es alle Geschäfte in den Städten schwer. Grund dafür ist der Internet-Handel", weiß Denis. "Aber es gibt auch neue Kaufgewohnheiten. Immer mehr Menschen kaufen Second-Hand ein. Es gibt da in Europa und in den USA einen radikalen Wandel. Und eine touristische Stadt wie Malmedy muss dafür sorgen, dass sie ihren Charakter nicht durch leere Geschäftsflächen verliert."
Die Stadt Malmedy ist entschlossen, da gegenzusteuern. Für dieses Projekt hat sie ein Budget von 12.000 Euro für dieses Jahr vorgesehen. Bei Bedarf wolle man das Budget aber zukünftig noch erhöhen.
vedia/mz