Die Prinzen aus St. Vith hatten darum gebeten, die Option eines "verspäteten Karnevalszugs" zu überprüfen. "Das Problem ist ja nicht der Zug alleine. Unser Prinz steht jetzt mit anderthalb Tonnen Wurfmaterial da", erklärt Celestine Lenz, die Präsidentin des Karnevalskomitees von St. Vith. "Das gilt auch für unseren Kinderprinz und die Kinderprinzessin aus Rodt."
"Eine blöde Situation, deswegen haben wir uns mit dem Bürgermeister zusammengesetzt und überlegt, ob es eine Möglichkeit gibt", sagt Celestine Lenz im BRF-Interview. Der 22. März fiel aus, weil am 21. März der Zug in Grüfflingen geht. "Wir wollten keine Konkurrenz dazu bilden."
"Dann blieb noch der 15. März übrig - allerdings nur, wenn sich genügend Gruppen dazu anmelden: zumindest die Hälfte. Aber es hat sich nur knapp ein Drittel gemeldet und deshalb haben wir entschieden, dass wir es nicht machen."
Für die Absagen gab es eine Vielzahl von Gründen: "Viele haben schon ihren Wagen abgebaut. Ein zweiter Grund war auch, dass viele ihre Gruppen nicht mehr zusammen bekamen. Der dritte Grund war, dass einige noch nach Grüfflingen auf den Nachtzug gehen. Die sind dabei, ihre Wagen für die Nacht umzuändern und Beleuchtung hinzuzubauen, ist mir erklärt worden."
Die Umzüge von St. Vith und Deidenberg am Karnevalssonntag waren wegen der Sturmwarnung kurzfristig abgesagt worden. Auch die Karnevalsgesellschaft von Deidenberg hatte entschieden, den Zug nicht nachzuholen.
Für die Zukunft will sich das Karnevalskomitee St. Vith einen Plan B überlegen. "Für den Fall, dass man schon Tage im Voraus hört, dass es sein könnte, dass der Zug abgesagt werden muss. Dass man dann vielleicht schon überlegt, was man machen kann und was noch zu retten ist."
"Damit nicht alles in letzter Minute abgesagt werden muss. Denn es hat mir sehr Leid getan. Ich weiß ja, wieviel Arbeit und Emotionen in so einer Sache drinstecken. Und dann erfährt man: Der Zug geht doch nicht. Ich kann das alles nachvollziehen und bedauere, dass es so gekommen ist", sagt Karnevalskomitee-Präsidentin Lenz.
"Wir wären gerne bereit gewesen, die ganze Arbeit nochmal auf uns zu nehmen. Aber bei nur knapp einem Drittel Anmeldungen war die Entscheidung gefallen."
av/km