Hydro Extrusion aus Raeren hat sich der Herstellung hochwertiger Aluminiumprodukte verschrieben. Die Produktion soll dabei so umweltfreundlich wie möglich sein. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Vor allem die gestiegenen Importe aus China machen es der Aluminiumindustrie schwer.
Die Vorteile für die Abnehmer liegen klar auf der Hand: Dank niedriger Löhne und geringer Lebenserhaltungskosten können chinesische Hersteller ähnliche Produkte zu günstigeren Preisen anbieten. Durch den Kauf der chinesischen Erzeugnisse können auch hiesige Firmen ihre Produkte günstiger und mit größeren Gewinnmargen anbieten.
Günstigere Produkte gehen allerdings oft zu Lasten der Umwelt. Produkte aus China müssen um die halbe Welt transportiert werden und die Umweltauflagen in Europa sind weitaus höher, sagt Sascha Brandt, Manager bei Hydro: "Der große Unterschied ist vor allen Dingen in der CO2-Bilanz in der Herstellung. Wir stehen für eine sehr umweltfreundliche Perspektive um Aluminium herzustellen. Als Beispiel ist es so, dass das chinesische Material heute fünf bis zehn Mal mehr CO2 ausstößt, als das in Europa der Fall ist. Und das darf uns als Gesellschaft nicht egal sein, woher das Material stammt."
Die gesteigerten Importe aus China können fatale Folgen für unsere Wirtschaft haben. Die sinkende Nachfrage nach hiesigen Aluminiumprodukten kann im schlimmsten Fall zu Arbeitsplatzverlusten oder Insolvenzen führen, erklärt Sascha Brandt: "Also die Auswirkungen direkt sind natürlich, dass hier in Europa die Profitabilität der Unternehmen nach unten geht und dadurch auch die Investitionsbereitschaft niedriger ist und dadurch auch die ganze hiesige Industrie leidet. Wir sind eine Schlüsselindustrie hier in Europa und es ist sehr sehr wichtig, dass wir unsere Arbeitsplätze wie hier in Raeren nicht nur bewahren, sondern auch ausbauen für die Zukunft."
Dies bedeutet, dass viele andere Unternehmen ebenfalls betroffen sein könnten. Um dies zu vermeiden, hat der Dachverband "European Aluminium", zu dem auch die Hydro-Gesellschaft gehört, Beschwerde eingereicht. Dieser ist nun stattgegeben worden. Die Europäische Kommission untersucht nun die wirtschaftliche Lage bezüglich der Importe aus China. Dabei wird sie tatkräftig unterstützt durch die Raerener Aluminiumhersteller "Hydro Extrusion".
Zunächst geht es darum, sich ein Bild von der derzeitigen Situation zu machen. So wurde beispielsweise festgestellt, dass sich in einem Zeitraum von 2016 bis Ende 2019, während der Markt stagnierte, die Importe aus China sich um 50 Prozent erhöht haben. Es wird zudem untersucht, ob die Nachfrage in Europa durch lokale Produktion gedeckt werden kann.
Nachdem ein europäischer Untersuchungsausschuss diese Daten vollständig ausgewertet hat, entscheidet dieser bis September, ob Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Diese könnten ähnlich wie in Amerika aus Strafzöllen bestehen. Die Hydro wünscht sich, dass so ein fairerer Wettbewerb möglich wird: "Also wir erhoffen uns aus dieser Untersuchung, dass entweder aus China eine fairere Preisgestaltung passiert oder dass man unsere Märkte auch schützt."
Auf hiesige Produzenten setzen
Auch das neuartige Coronavirus zeigt auf, dass es nicht immer verkehrt ist, auf hiesige Produzenten zu setzen: "Das Coronavirus hat halt gezeigt, wie volatil diese Aluminium- oder im allgemeinen die Importe aus China sind oder wie krisenabhängig die sind. Ich denke, dass man durch einen lokalen Produzenten hier ein geringeres Risiko fährt."
Doch auch wir Endverbraucher haben es in der Hand: Lieber ein Produkt kaufen, das lokale Unternehmen unterstützt und eine bessere Umweltbilanz hat, als ein günstigeres Erzeugnis aus China kommen lassen, appelliert Sascha Brandt: "Meine Botschaft an den Verbraucher ist eigentlich, dass wir ganz ganz dringend schauen müssen, woher unsere Produkte kommen. Nicht nur bei Aluminium, sondern im Allgemeinen. Schauen wir uns bitte die Labels an. Wie wurde das Material produziert? Wie wurde mit den Menschen umgegangen, die dieses Material produzieren? Wie weit wurde es transportiert? Das sind ganz ganz wichtige Themen für die Zukunft, wo jeder von uns als Konsument einen wahnsinnig wichtigen Entscheidungsfaktor hat. Und ich hoffe, dass wir etwas aufklären können damit."
Die Kaufentscheidung liegt bei Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen.
Anja Verbaarschot
Einfälle hat die EU schon. Jetzt ist also China schuld an dem Niedergang der hiesigen Industrie. Nein, es ist nicht China, es ist die EU selbst, die den Krieg gegen die eigene Industrie führt. Irrsinnige "Luftreinhaltungsforderungen", der Klimarettungswahn, alles, was hergestellt wird, allein über die CO2-Emissionen zu bewerten. Das alleine führt zur Deindustrialisierung und nichts anders. Die Unternehmen, die hier sauber produziert haben, wandern ab und produzieren irgendwo anders, weil die künstlich angehobenen Energiekosten alles auffressen. Und die Chinesen partizipieren am internationalen Markt. Diejenigen, die es nicht können, machen dicht! Sind die Brüsseler Vorturner so naiv, oder glauben die den Unfug selbst, den sie verzapfen.