Erik Wiesemes wurde vor gut einem Jahr Bürgermeister von Amel. In den 18 Jahren als Schöffe habe er gelernt, Verantwortung für die Gemeinde zu übernehmen. Das Amt des Bürgermeisters sei allerdings ein anderes Paar Schuhe, so Wiesemes, da er zu guter Letzt die Verantwortung trägt.
Die Zusammenarbeit mit der Opposition verlaufe gut und man sei offen für Vorschläge. Zum Wohle der Bevölkerung arbeite man miteinander und nicht gegeneinander.
Die Gemeinde Amel hält an den günstigen Steuersätzen fest. Sie möchte das "Notjahr 2020" mit den vorhandenen Mitteln überbrücken und nicht auf die Sparbremse drücken. Im Wegebau und in der Trinkwasserversorgung soll weiterhin tatkräftig investiert werden.
Wegen fehlender Reserven muss die Gemeinde Amel jedoch Kredite aufnehmen. Würde die Gemeinde diese Kredite nicht aufnehmen, wäre sie bereits 2022 schuldenfrei. Es sei der falsche Weg, an den Wegen und der Trinkwasserversorgung zu sparen - das würde in den Folgejahren mehr Geld kosten.
1,3 Millionen Euro wurden vom Jahr 2019 übertragen. In 2020 werden schätzungsweise Kredite in Höhe von 600.000 Euro aufgenommen. Der Bürgermeister betont, dass kein Holz unter Wert verkauft worden ist. Das Holz ist im Wald stehen geblieben. Wenn die Holzpreise anziehen, möchte Amel einen größeren Holzverkauf organisieren.
Die Gemeinde hält an der individuellen Abwasserklärung fest. Erik Wiesemes spricht von 900 Haushalten, die mittlerweile in puncto Kläranlage in Ordnung sind.
Wie schon unter Bürgermeister Klaus Schumacher, möchte Erik Wiesemes Bauland parzellieren und an junge Bauwillige veräußern. Bis Mitte 2021 sollen 50 Baustellen zum Verkauf angeboten werden, darunter Parzellen Auf Öbels in Born und An der Lonn in Iveldingen.
Ab 2021 wird Amel nach dem Vorbild der Gemeinden Bütgenbach und Büllingen eine Regiejagd organisieren. Wildschäden sollen in dem Waldgebiet minimiert werden, das am stärksten betroffen ist.
Ende 2020 wird ein neues Programm zur Ländlichen Entwicklung gestartet. Erik Wiesemes hofft, dass auf den Bürgerversammlungen viele Vorschläge zur Dorfverschönerung eingehen werden.
In der Alten Hofstraße in Amel werden die Glasfaserleitungen ausgebaut und es entsteht ein schnelleres Internet zwischen Schoppen/Möderscheid und Amel.
Das Wasserwerk Wolfsbusch geht Anfang 2020 in Betrieb.
Chantal Scheuren