Belgienweit stellt das Institut ebenfalls einen Anstieg von 70 Prozent der Fälle in zehn Jahren fest, was mit Kosten von 7,6 Milliarden Euro einhergeht. Zu den Ursachen von Invalidität zählen sowohl körperliche als auch psychische Beschwerden.
Die steigende Anzahl hat aber auch mit anderen gesellschaftlichen Entwicklungen zu tun, gibt Guillaume Paquay von der Dienststelle für selbstbestimmtes Leben zu bedenken: "Die Zahlen sprechen für sich. Das ist ein gesellschaftliches Problem, das zum einen mit der Alterung der Bevölkerung zu tun hat, aber auch mit dem Regime-Wechsel von Frühpension hin zum längeren Arbeiten der Menschen. Die Menschen müssen länger arbeiten, für manche Menschen ist das aber nicht möglich und sie werden dadurch krank."
Von 2010 bis 2018 ist die Anzahl Fälle in Ostbelgien von 1.420 auf 2.377 gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg der Invalidität von 67%. Die Anzahl Fälle nimmt mit steigendem Alter zu: Diese Zunahme betrifft insbesondere die Altersgruppen von 50 bis 64 Jahren.
Die Kategorie der Arbeiter machte 2018 zwei Drittel der Personen in Invalidität in Ostbelgien aus. Sowohl in Belgien als auch in Ostbelgien sind auch Frauen immer häufiger von Invalidität betroffen.
Ursachen und Prävention
Als Hauptursachen für Invalidität gelten Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (34,6 % der Fälle) sowie psychische Beschwerden (29,7%). Stress und Druck auf der Arbeit können hierfür Auslöser sein, bemerkt DSL-Referent Guillaume Paquay.
Um der Invalidität vorzubeugen, können Arbeitszeiten flexibler gestaltet werden und mehr körperliche Bewegung in den Arbeitsalltag integriert werden. "Das tun auch immer mehr Betriebe, weil sie verstanden haben, dass ein gesunder Mitarbeiter wertvoller ist als ein kranker."
Arbeit kann auch gesund machen
Um arbeitsunfähige Menschen wieder an die Arbeit heranzuführen, sind angepasste Arbeiten und Fallbegleitung wichtig: "Was kann die Person? Was sind die Interessen? Wenn man das beachtet kann man diese Personen wieder schrittweise in die Arbeit einbringen", so Paquay.
"Um die Wiedereingliederung von Invaliden in die Arbeit zu fördern, wollen wir gemeinsam mit dem Arbeitsamt, den Krankenkassen und dem LIKIV eine Konvention auf die Beine zu stellen", sagt Guillaume Paquay von der DSL.
rasch/sr
Für mich baut sich hier ein riesiger Widerspruch auf. Die Bürger des Föderalen Königreiches und der DG werden nachgewiesenermaßen immer sportlicher, haben die weltweit höchste Lebenserwartung und Körpergröße, neben den beruflichen Extremsportlern in sämtlichen Disziplinen auf einmal Weltmeister auch im Breitensport, der Ravel bei jedem Wetter am Platzen vor Kolonnen an muskelbepackten Extremsportlern bis ins höchste Alter auf teuersten Rennrädern, das halbe Dorf jede Woche bei jedem Wetter sechs Stunden Fußballtraining am treiben, Muskelstudios und Extremdance-Workshops prall gefüllt mit durchtrainierten Athleten aus jeder Generation.
Und dann die Tatsache dass immer mehr Menschen selbst bei uns in der DG unter den verschiedensten Krankheiten leiden mit Invalidität wegen physischer oder psychologischer Handycaps.
Oder bedeutet das im Umkehrschluss, dass unsere Gesellschaft total gespalten ist in die, die immer die Sonnenseite des Lebens in vollen Zügen genießen dürfen und eine immer weiter anwachsende Klasse des Präkariats?
Ich bin echt überfragt und es stimmt mich doch sehr nachdenklich.
Einem Invaliden zu erklären dass "Arbeit auch gesund machen kann" verdeutlicht schon sehr wie pervers unser System mit ihren Leuten umgeht... In Dachau hiess es damals "Arbeit macht frei"... Das Arbeitsamt, mit dem man sich zusammen tun will, hat ja auch sehr viel Erfahrung damit, wie man sowas hin bekommt (siehe "la châsse aux chômeurs"). Arbeitslosenrechte unterschlagen und dann die Leute als Unwillige hinstellen und aus dem System kicken ! Beim ADG rät man den Leuten sogar : "geh'n sie zum Psyschologen und lassen sie sich krank schreiben !", ...damit das ADG sich nicht mit ihren Rechten beschäftigen oder Arbeitgeber ins Gebet holen braucht ! ...Erklärt den ONEM und ADG Mitarbeitern dass 'Arbeit gesund macht' ! Dann müssten sich dort einige mal Fragen stellen, über ihren eigenen gesellschaftlichen Wert und Nutzen, anstatt Invalide jetzt aufs Korn zu nehmen !