Die Vervierser Poliklinik in der Rue Laoureux liegt nur wenige Meter vom Justizpalast und von der Bahnhaltestelle Verviers Palais entfernt. Das Gebäude und die Infrastruktur waren in die Jahre gekommen. Das Gleiche galt für viele Fachärzte, die in den letzten Jahren in Rente gegangen sind.
Um den Anschluss zu wahren und für neue Vertragsärzte attraktiv zu bleiben, wurde zwei Jahre lang mehr als 650.000 Euro aus Eigenmitteln in die Verbesserung der Infrastruktur investiert - den Großteil für medizinische Geräte.
Das Team des Diagnosezentrums besteht aus etwa siebzig Personen, darunter 34 Gesundheitsexperten.
Einen guten Ruf hat die kieferorthopädische Abteilung. Das wissen auch viele Patienten aus Ostbelgien zu schätzen. "Circa 20 Prozent der rund 34.000 Konsultationen pro Jahr kommen aus den deutschsprachigen Gemeinden", erklärt Christian Maréchal, Verwaltungsratsmitglied des Diagnosezentrums Verviers.
"Das macht also rund 6.000 Patienten, die zu uns nach Verviers, aber auch nach Eupen kommen. Leider sind nicht alle 34 Ärzte zweisprachig. Aber in Eupen sind sie das auf jeden Fall."
Pflegeleistungen für alle - zu den niedrigsten Kosten. Damit wirbt das Diagnosezentrum, das Partner der Christlichen Krankenkasse Eupen-Verviers ist.
Durch die Arbeit auf Grundlage der offiziellen Inami-Tarife sollen die Pflegeleistungen bezahlbar bleiben - und nicht nur in der kieferorthopädischen Abteilung, sagt Maréchal. "Weitere Schwerpunkte sind die einzelnen Disziplinen, die wir hier weiter entwickeln, zum Beispiel HNO oder Röntgenaufnahmen. Seit 2019 bieten wir auch Mammographien an. Wir sind aber auch auf der Suche nach einem Augenarzt. Sie kennen den Mangel. Das wollen wir hinzufügen." Wenn möglich schon ab dem nächsten Jahr.
Um der wachsenden Nachfrage der Patienten nachzukommen, möchte das Diagnosezentrum sein Leistungsspektrum erweitern - und das nicht nur in Verviers. "Wir haben jetzt auch eine Kooperation mit St. Vith, wo wir uns auf die Suche nach einem Zahnarzt begeben haben. Wir haben leider noch keinen Zahnarzt gefunden. Aber wir haben die Absicht, eine Zahnarztpraxis in Kooperation mit der Klinik St. Josef zu eröffnen", so Maréchal. Zukunftsprojekte gibt es also, und Patienten sowieso.
Manuel Zimmermann